Für gemeinsame Lösungen!

Es treibt viele Bäuerinnen und Bauern auf die Straße. Hinter dieser Bewegung stehen die Organisatoren von Land schafft Verbindung. Mit ihren Traktoren waren sie in Bonn, Hamburg und Berlin. Proteste um den Status quo zu erhalten? Veränderungen durch die Düngeverordnung und den Insektenschutz abzulehnen? „Vielen Kollegen ist klar, dass Veränderungen kommen.“ schreibt Phillip Brändle im Kommentar der unabhängigen Bauernstimme seinen Eindruck nach vielen Gesprächen. Deutliche Veränderungen wollen die Organisatoren und die Bäuerinnen und Bauern im Januar auf der Wir haben es satt!-Demonstration erreichen. Mit ihrem Trecker nach Berlin fährt auch Elisabeth Freesen, Mutterkuhalterin aus Norddeutschland. Sie will gemeinsam mit Verbrauchern für einen anderen Umgang von Landwirtschaft und Gesellschaft auf die Straße gehen. „Ich als Bäuerin brauche dieses Bündnis mit der Gesellschaft nicht nur in politischen Verhandlungen, sondern auch in meiner täglichen Arbeit. Der Rückhalt in der Gesellschaft stärkt unsere Höfe und unsere Arbeit, stärkt mich als Bäuerin.“

Genau diesen Rückhalt vermisst die Milchbäuerin Claudia Abel aus Franken. Vom Bauernverband enttäuscht hat sie mit dem Bundesverband der Milchviehhalter (BDM) für kostendeckende Milchpreise gekämpft, ihre Milch während des Streiks weg geschüttet. „Und was haben wir erreicht? Fragt sie nicht ohne Bitterkeit in der aktuellen Ausgabe der Bauernstimme. Immer neue Vorschriften und wachsende Anforderungen der Gesellschaft machen die tägliche Arbeit immer anstrengender. Immer weniger Bauernhöfe im Dorf, dass immer mehr zur reinen Schlafstätte der Pendler wird. Viel Arbeit, wenig Lohn und der Blick auf die kommende Generation, die sich frage wofür das alles? Die Antwort findet Matthias Stührwoldt, der seine Kühe in der Nähe von Kiel melkt im Januar in Berlin. Bei den Bauerndemos von Land schafft Verbindung vermisste er die Leidenschaft, das Für-etwas-sein. Warum er nach Berlin fährt?: Fürs Leben, auf den Höfen, auf den Feldern, in den Ställen, in den Wäldern.“ Und dafür um Kraft und Anerkennung für die tägliche Arbeit mitzunehmen.
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Die vollständigen Artikel, ein Interview (unter anderem auch zu den Bauerndemonstrationen) mit dem Ehrenvorsitzenden des BUND, Hubert Weiger, Berichte über Schweinepest und Chinaexporte und zur Klimaklage finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Unabhängigen Bauernstimme.

23.12.2019
Von: mn

Auch für mehr Wettschätzung gehen Bauern und Bäuerinnen auf die Straße. Foto: Nuernberger