„Bäuerinnen und Bauern fürchten angesichts der von ihnen geforderten Veränderungen um die Zukunft ihrer Betriebe. Das zeigen die aktuellen Bauernproteste deutlich“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Anmelder der „Wir haben es satt–Demonstration“, die am 18. Januar 2020 erneut zur Grünen Woche stattfindet.
„Dennoch ist klar, dass Landwirtschaft sich weiter verändern muss. Viele Bäuerinnen und Bauern sind auch bereit zu mehr Klimaschutz, umweltschonendem Ackerbau und artgerechter Tierhaltung. Sie können aber die Herausforderungen nicht allein schultern, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb ist es wichtig, dass wir am 18. Januar 2020 ein weiteres Mal zusammen mit Tausenden Mitbürgern und Engagierten aus der Zivilgesellschaft grundlegende Änderungen in der Agrarpolitik fordern. Denn das System, das derzeit Landwirtschaft und Ernährung bestimmt, schadet uns allen – und unseren Kindern und Enkeln. Wir rufen Bäuerinnen und Bauern deshalb auf, am 18. Januar 2020 mit dem Trecker nach Berlin zu fahren, um gemeinsam mit der Zivilgesellschaft für eine zukunftsweisende Agrarpolitik zu demonstrieren“, so Janßen.
Prinz Felix zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), bestätigt: „Ein Weiter-So gefährdet die Grundlagen unseres Lebens wie Artenvielfalt, Wasser, Klima oder Bodenfruchtbarkeit. Wir Bauern sind als erste von Umweltschäden betroffen, denn sauberes Wasser, Bienen oder stabile Witterungsverhältnisse brauchen wir, damit wir heute und in Zukunft genug ernten können. Die Landwirtschaft muss sich den Problemen deshalb stellen, verlangt aber zurecht, dass Gesellschaft und Politik sie mit der Problemlösung nicht allein lässt und mit ihr ins Gespräch geht. Genau aus diesem Grund demonstrieren wir am 18. Januar gemeinsam für einen Umbau: Bürgerinnen und Bürger mit Bäuerinnen und Bauern. Und für eine Agrarpolitik, die diesen Schritt in die Zukunft ermöglicht. Damit die Menschen diesen gemeinschaftlichen, die ganze Gesellschaft umfassenden Ansatz verstehen, müssen Bäuerinnen und Bauern auf der Demo erkennbar sein. Das macht es so wichtig, dass wieder viele Trecker dabei sind! So können wir dazu beitragen, zwischen Stadt und Land, zwischen den verschiedenen Ansprüchen und Bedürfnissen zu vermitteln. Gemeinsam können wir ein mutiges Bild für die Zukunft von Landwirtschaft und Ernährung entwickeln, das gerade für junge Menschen eine Perspektive in unserem so wichtigen und so schönen Beruf sichtbar macht.“
AbL und BÖLW rufen Bäuerinnen und Bauern – ganz gleich, ob sie konventionell oder biologisch ihre Höfe bewirtschaften – dazu auf, mit ihren Treckern nach Berlin zu fahren und das gemeinsame Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern aus dem ganzen Bundesgebiet zu suchen. Der Treckeraufruf und Anmeldungen bitte unter www.wir-haben-es-satt.de/Trecker.