Neue Regierung auf alten Wegen – mit diesen wenigen Worten ließe sich das erste Jahr Agrarpolitik der Großen Koalition unter dem neuen Landwirtschaftsminister Horst Seehofer resümieren.
Von der agrarpolitischen Neuorientierung, die unter der Vorgängerregierung zumindest ansatzweise eingeleitet wurde (Stichwort „Agrarwende“), ist nicht einmal das Wort übrig geblieben.
Das Verbot der Käfighaltung für Legehennen fiel dem Druck der Länder zum Opfer, ein Verbraucherinformationsgesetz, das seinem Namen keine Ehre macht; eine (Ressort-) Forschungspolitik, die deutlich die Akzente verschiebt: weniger Ökolandbau, weniger Tierschutz – dafür mehr Gentechnik.
Dabei ist die Interessenlage bei diesem Thema seit Jahren eindeutig: Rund drei Viertel der Bevölkerung (inkl. der Landwirte) will diese Risikotechnologie nicht, weil sie sich von ihr keinerlei Nutzen verspricht. Deshalb hat der kritische Agrarbericht 2007 erneut die Agro- Gentechnik als Schwerpunkt. Dreizehn von 48 Beiträgen sind ausschließlich diesem Thema gewidmet.
Um den Druck der Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten, ist es wichtig unter Fachleuten wie auch in der breiten Öffentlichkeit die Diskussion über die ökologischen, sozialen, gesundheitlichen und auch ökonomischen Risiken der Gentechnik voranzutreiben.
Der diesjährige Kritische Agrarbericht soll dabei Hilfestellung leisten, Klarheit über die unterschiedlichen Interessenlagen schaffen, umfassend informieren und vor allem gute Argumente gegen diese überflüssige Gefährdung unserer Lebensgrundlagen liefern. Des Weiteren findet sich in den zehn Kapiteln das ganze Spektrum an Themen und Problemstellungen, die für Landwirtschaft und Verbraucherschaft, für Umwelt-, Natur- und Tierschutz von Bedeutung sind.