Über 36.000 Menschen fordern Schutz vor Klima-Desaster
Über 36.000 Menschen haben in Köln und Berlin trotz Kälte und Wind für einen engagierten Kohleausstieg und gegen das Versagen der Bundesregierung beim Klimaschutz protestiert. Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels (COP24) im polnischen Katowice und vier Tage nach dem vernichtenden Klima-Zeugnis des UN-Umweltprogramms zeigten sich viele der Demonstrantinnen und Demonstranten entsetzt und enttäuscht über die Untätigkeit der Politik. Die Klimakrise sei längst bittere Realität.
Nachdem die Bundesregierung den Kohleausstieg ausgebremst und die Verhandlungen der Kohle-Kommission ins kommende Jahr verschoben hat, stehe sie nun nach Ansicht der Veranstalter in Katowice mit leeren Händen da. Die Bundesregierung hat das Klimaziel 2020 aufgegeben, obwohl sie es durch entschlossenes Handeln noch erreichen könnte, so die Organisatoren: "Wir sind im Endspiel um unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel."
In Berlin am Kanzleramt machen 16.000 und in Köln an der Deutzer Werft sogar über 20.000 Menschen sichtbar, dass der Einsatz für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und für eine saubere Energiezukunft von der Mitte der Gesellschaft getragen wird. Viele Rednerinnen und Redner aus dem In- und Ausland kritisieren, dass den Interessen der Kohlelobby Vorrang vor dem Klimaschutz eingeräumt wird.
Die Protestierenden fordern, dass die Weltgemeinschaft in Katowice beschließt, den Ausstoß an Treibhausgasen wesentlich zu senken, um ein globales Klima-Desaster mit ständigen Wetterextremen noch zu verhindern. Dazu muss auch Deutschland als reiches Industrieland seinen fairen Beitrag leisten und den Kohleausstieg jetzt beginnen.
Zur Demonstration aufgerufen hatten zahlreiche Organisationen wie zum Beispiel der BUND und auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Deren Landesvorsitzender aus NRW, Bernd Schmitz, hatte mehrere vertrocknete Weihnachtsbäume zum Protest nach Köln mitgebracht, um zu zeigen, was passiert, „wenn man von April bis Oktober fast kein Wasser bekommt“, und was der Klimawandel für die Land- und Fortswirtschaft bedeutet.