Spekulationen um Verkauf des Tönnies-Konzerns

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat unter Bezugnahme auf „Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind“ (O-Ton Bloomberg: „according to people familiar with the matter“), gemeldet, dass die Eigentümerfamilie des Tönnies-Konzerns den Verkauf des Unternehmens vorbereite. Gespräche mit potentiellen Bietern könnten bereits in den nächsten Wochen beginnen. Von einem Verkaufspreis von bis zu 4 Milliarden Euro ist die Rede. Als mögliche Käufer nennt Bloomberg beispielsweise Tyson Foods Inc., die brasilianische JBS SA, eine brasilianische Aktiengesellschaft, die als größter Fleischproduzent der Welt und das größte Fleischverarbeitungsunternehmen in Südamerika gilt, und die WH Group Ltd, das chinesische Unternehmen, größter Schweinefleischproduzent und -verarbeiter der Welt., das 2013 Smithfield Foods Inc. gekauft hat. Umgehend reagierte Dr. Robert Elmerhaus, Leiter Lebendvieheinkauf bei Tönnies, im Tönnies-Agrarblog. „In den vergangenen Stunden wurde von interessierten Gruppen das Gerücht gestreut, das Unternehmen Tönnies stehe vor einem Verkauf. Solche Marktgerüchte kommentieren wir prinzipiell nicht. Wir investieren aktuell stark in Deutschland und andere Ländern und entwickeln neue Haltungssysteme für Schweine. Wir glauben an den ländlichen Raum und wollen diesen Kurs fortsetzen“, schreibt Elmerhaus. Und auch Clemens Tönnies reagierte. Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) meldet, äußerte er sich in einem internen Schreiben. Darin schreibt er laut ISN, dass man durch den Erfolg der vergangenen Jahrzehnte nicht müde sei, in die nächste Generation zu starten. Mit Sohn Maximilian sei die nächste Generation bereits im Management. Marktgerüchte würde man prinzipiell nicht kommentieren. Man investiere aktuell stark in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, China und Spanien. Man expandiere im Veggiemarkt und entwickle Haltungssysteme für Schweine. Diesen Kurs wolle man gemeinsam mit den in dem Schreiben angesprochenen Lieferanten und Mitarbeitern weiter verfolgen. Man lasse sich von den Gerüchten nicht beeinflussen und sei bereit für die Zukunft im Unternehmen.
22.03.2021
Von: FebL

Spekulationen um den Verkauf des Tönnies-Unternehmens. Foto: FebL