Preise für Biofleisch stabil und für Bio- Milch in 2019 leicht gesunken
Während die konventionellen Erzeugerpreise für Fleisch und Milch im ablaufenden Jahr wieder in Anlehnung an die Weltmarktentwicklung schwankten, blieben die Bio- Preise relativ stabil.
Wie der Agrarmarkt- Informationsdienst (AMI) mitteilte, waren z.B. die Erzeugerpreise für Bio- Schweine im ganzen Jahr bei 3,77 €/kg (Handelsklasse E) und die Ferkel bei etwa 140 € konstant. Damit sind die Schweinepreise seit vier Jahren auf gleicher Höhe - dem höchsten Stand seit 2000. Erneut zeigt sich, dass Ware der Bioverbände deutlich über dem Wert der EU-Ware lag. EU- Schweine brachten nur etwa 3,55 €/kg. Die Marktversorgung ist regional unterschiedlich, in der Regel ausreichend bis tendenziell knapp.
Konventionelle Schweine schwankten wegen der Sonderkonjunktur des lukrativen Exports nach China zwischen 1,36 €/kg zu Beginn des Jahres und 1,95 €/kg heute. Bei diesen Rekordpreisen stockt die Umstellung auf Bio, weil die konventionelle Erzeugung aktuell rentabler ist und Bio- Ferkel weiterhin fehlen. Dadurch blieben die Bio- Schweinebestände 2019 auf dem Vorjahresniveau. Zuvor waren sie innerhalb von zwei Jahren um ein Drittel gestiegen.
Bio- Milch konnte nach einer Schwächephase im Sommer zum Jahresende wieder zulegen, so dass ein Jahresdurchschnitt von gut 47 Cent erreicht wird – nach 48,5 Cent in 2018. Angesichts der nach wie vor steigenden Anliefermenge zeigen sich die Molkereien mit den Absatzzuwächsen bei Bio-Konsummilch, -Käse und -Joghurt zufrieden. Der Rohstoffmarkt gilt als ausgeglichen. Anfang November hat der Discount seine Preise für Bio-Milch auf 1,09 €/l im Laden erhöht und damit den bisherigen Höchststand von 2017 erreicht. Bio- Konsummilch liegt bei einem Marktanteil von 10%. Nach einer Meldung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) kann aber eine Kostendeckung längst nicht erzielt werden.
Der „normale“ Milchpreis sank auf ca. 33 Cent nach 36,2 Cent in 2017 und 34,4 in 2018. Nach Angaben des BDM reicht der Preis bei weitem nicht aus. Mit einem weiteren Einkommensrückgang für dieses Jahr nach minus 30% in 2018 sei zu rechnen. „Dass die Milchviehbetriebe angesichts der Betriebsergebnisse auf die Straße gehen und gegen weitere Auflagen mit den damit verbundenen Kostensteigerungen oder Ertragsrückgängen protestieren, ist mehr als verständlich und überfällig,“ resümiert BDM- Vorsitzender Stefan Mann, der sich zugleich wundert, dass auf den großen Treckerdemonstrationen vor allem der Protest gegen das Agrarpaket im Fokus steht, nicht aber die existenzbedrohende Preispolitik.