Naturbewusstseinsstudie 2019: Deutsche sind gegen Gentechnik in der Landwirtschaft

Das Naturbewusstsein in der Bevölkerung steigt, die Bevölkerung ist für Schutzgebiete und gegen Gentechnik in der Landwirtschaft. Das sind die zentralen Ergebnisse der jetzt vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz veröffentlichten sechsten Naturbewusstseinsstudie, die den Schwerpunkt Schutzgebiete hat. In der alle zwei Jahre erscheinenden repräsentativen Studie wird unter anderem wiederholt auch das Thema Gentechnik abgefragt: Hier ist eine deutliche Mehrheit der Befragten, nämlich 95 Prozent, der Meinung, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur untersucht werden sollten. 81 Prozent sprechen sich für ein Verbot von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft aus. Dieser Wert ist seit Beginn der Erhebungen etwa gleich hoch. 63 Prozent haben die Sorge, dass sich die Folgen neuer gentechnischer Verfahren nicht absehen lassen. Dazu erklärt Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG): „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: eine ganz große Mehrheit lehnt Gentechnik im Essen nach wie vor ab. Auch bei „neuer“ Gentechnik plädieren die allermeisten für Vorsicht, wollen Risikoprüfungen und sind skeptisch gegenüber Forschern, die behaupten, die Verfahren seien schon sicher. Fast alle wollen, dass Lebensmittel von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter bekommen haben, gekennzeichnet werden. Die Bundesregierung hat sich von diesem Ziel leider schon lange verabschiedet. Immerhin schließt das ‚Ohne GenTechnik“-Siegel diese Kennzeichnungslücke – bei damit gekennzeichneten Lebensmitteln ist garantiert kein Gentechnik-Futter im Spiel. Um das weiter zuverlässig sicherzustellen, müssen EU-Kommission und Bundesregierung sich dringend um Nachweisverfahren für Produkte neuer Gentechnik kümmern, damit die nicht unerkannt in der Lebensmittelkette landen.“