„Wir erleben derzeit ein Insektensterben bedrohlichen Ausmaßes. Der Insektenreichtum geht ebenso zurück wie die Artenvielfalt, ganz abgesehen von den Auswirkungen des zunehmenden Verschwindens von Biene, Käfer und Co. auf höhere Ebenen in der Nahrungskette.“ Das teilt die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) anlässlich der Veröffentlichung neuer Erkenntnisse zur Anwendung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der Landwirtschaft mit. Laut der
Studie gefährdet der Einsatz von Glyphosat die lebenswichtigen symbiotischen Beziehungen zwischen Insekten und Mikroorganismen und stellt somit ein ernstes Problem für Ökosysteme dar. Glyphosat schädigt laut MPG Insekten und dürfte dadurch zu deren massenhaften Sterben beitragen.
Glyphosat ist eines der derzeit am häufigsten verwendeten Unkrautvernichtungsmittel in der Landwirtschaft, obwohl laut MPG-Mitteilung seine potenziell schädlichen Nebenwirkungen auf Nicht-Zielorganismen zunehmend kontrovers diskutiert werden. Das Mittel soll das Wachstum von Pflanzen selektiv unterdrücken, indem es die Biosynthese von aromatischen Aminosäuren über den sogenannten Shikimatweg hemmt, einen Stoffwechselweg, der in Pflanzen, aber auch vielen Mikroorganismen vorkommt, so die MPG. Tiere hingegen weisen keine Gene auf, die für diesen Stoffwechselweg kodieren. Daher ging man laut MPG bislang davon aus, dass sie von Glyphosat nicht geschädigt werden. Das widerlegen jetzt die neuen Erkenntnisse des Teams von Wissenschaftler*innen der Universität Mainz, des Max-Planck-Instituts (MPI) für chemische Ökologie in Jena und des National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Japan.