EU-Parlament lehnt Import-Zulassung von GV-Pflanzen ab

Mit großer Mehrheit hat das Europa-Parlament die EU-Kommission aufgefordert, fünf gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen die beantragte Import-Zulassung als Futter- und Lebensmittel zu verweigern. Das Abstimmungsergebnis war deutlich: Von den 696 Abgeordneten lehnten je nach GV-Pflanze 472 bis 490 eine Zulassung ab. Weitere 22 bis 30 enthielten sich. Für eine Zulassung plädierten 184 bis 194 Abgeordnete, das entspricht rund 27 Prozent. Aktuell steige die Ablehnung gegen die Zulassung von GV-Pflanzen zum Import. Im Mai 2020 lehnten 477 Abgeordnete die Zulassung der GV-Soja MON 87708 × MON 89788 × A5547-127 ab. Das sei bis dahin die höchste Zahl gewesen, hieß es in einem Parlamentarier-Brief an Kommission-Vizepräsident Frans Timmermans. Bei den fünf Pflanzen handelte es sich um Anträge für Mais und Soja, die gegen Herbizide resistent sein sollen und gleichzeitig verschiedene Insektengifte produzieren. Die Antragsteller sind Bayer (Monsanto) und Syngenta. Kurz vor der Abstimmung hatte Testbiotech darauf hingewiesen, dass Bt-Toxine, die in Gentechnik-Pflanzen produziert werden, eine wesentlich höhere Giftigkeit aufweisen als natürliche Bt-Toxine. Diese Befunde wurden von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) aber bislang nicht berücksichtigt. Entsprechend forderte Testbiotech von der EU-Kommission einen Stopp der anstehenden Zulassungen sowie eine gründliche Überprüfung der bisherigen Zulassungspraxis.