BÖLW-Vorsitzender fordert Kurswechsel von Ministerin Klöckner
Anlässlich der Ökofeldtage im nordhessischen Grebenstein hat der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner aufgefordert, sich in Brüssel für einen Kurswechsel in der Agrarpolitik einzusetzen.
„Damit die Bundesländer enkeltaugliche Landwirtschaft gut unterstützen und aktive Landwirte stärken können, braucht es zukunftsfähige Agrarpolitik für ganz Europa. 60 Mrd. Euro Steuergeld stecken im EU-Agrarbudget. Mit jedem Euro muss die GAP deutlich steuern – und zwar in Richtung Nachhaltigkeit“, erklärt der BÖLW-Vorsitzende und fährt mit Blick auf die Ministerin fort: „Julia Klöckner muss sich in Brüssel bei der Reform der GAP dringend für einen Kurswechsel einsetzen. Landwirte, die Wasser schützen, Boden fruchtbar machen, Artenvielfalt stärken und ihre Tiere artgerecht halten, müssen dieses Plus für die Gesellschaft mit den Agrargeldern entlohnt bekommen. Ganz nach dem Prinzip ‚öffentliches Geld für öffentliche Leistungen‘.
Aber auch bei der aktuellen GAP müsse der Bund aktiv werden. „Damit den Ländern bei den vielen Bäuerinnen und Bauern, die auf Öko umstellen wollen, nicht das Geld ausgeht, muss die Bundesrepublik ihre Möglichkeiten zur Umschichtung von den Flächenzahlungen hin zum Umwelttopf voll ausschöpfen. Nur dann bekommt das Koalitionsvertrags-Ziel der Bundesregierung, den Ökolandbau bis 2030 auf 20 % auszuweiten, eine Chance. Bis zu 15 % sind schon heute möglich, aber nur 4,5 % davon werden ausgeschöpft“, so Felix Prinz zu Löwenstein.