Bäuerliche Landwirtschaft ist bunt – nicht braun

Anlässlich der Gründung eines Interessenverbandes der kleinbäuerlichen Landwirte durch die AfD auf einer Versammlung im niederbayerischen Landkreis Passau hat der Landesverband Bayern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unter der Überschrift „Bäuerliche Landwirtschaft ist bunt – nicht braun“ die nachfolgende Stellungnahme veröffentlicht.

Mit der Gründung eines Interessenverbandes der kleinbäuerlichen Landwirte versucht die AfD wieder einmal, sich an die Landwirtschaft anzubiedern. Eine Partei, deren führende Politiker mit nicht zitierfähigen, rassistischen Sprüchen um sich werfen, Hass und Hetze verbreiten, tun so, als ob sie ganz brave konservative Politiker wären, die die Einzigen sind, welche sich noch für die Landwirtschaft einsetzen.

Auch wenn ihre Forderungen denen der AbL und anderen seriösen Verbänden ähnlich erscheinen, ist doch klarzustellen, dass das Konzept dieses „Interessenverbandes“ durch und durch rückwärts gerichtet ist. Sie ignorieren einfach Klimaerwärmung, Artenschwund und gesellschaftliche Anforderungen an eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Sie wollen, entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, selbst bestimmen, was sie anbauen und welche Tiere sie halten. Sie sind nicht einmal in der Lage, den Begriff „Kleinbäuerliche Landwirtschaft“ zu bestimmen, sondern fordern das von der Landwirtschaftsministerin ein. Sie wollen die kleinbäuerliche Landwirtschaft unter eine Käseglocke stellen und zum Kulturerbe ernennen.

Das kann nicht im Interesse einer lebendigen Landwirtschaft sein. Wir Bäuerinnen und Bauern sind bunt. Bunt in unseren Betriebsformen, bunt in unseren Meinungen. Braun sind wir sicher nicht. Auch wenn manche Medien immer wieder versuchen uns in die braune Ecke zu stellen. Dabei zeigen berufsgruppenbezogene Wählerstimmenanalysen immer wieder, dass gerade Landwirte weniger AfD-Stimmen abgeben als andere Berufsgruppen.

Wie sind zu geschichtsbewusst, um auf braunes Gedankengut aus vergangenen Zeiten hereinzufallen und wir brauchen es nicht, weil wir kreativ genug sind neue Perspektiven für unsere Höfe zu entwickeln und mit demokratischen Mitteln für unsere Landwirtschaft einzutreten.

07.02.2024
Von: FebL/PM

Quelle: AbL Landesverband Bayern