AbL: Zum Start der Aktionswoche Forderungen zur Bundestagswahl veröffentlicht

Mit der Veröffentlichung von „AbL Forderungen zur Bundestagswahl 2021“ sowie zwei Veranstaltungen für eine gerechte Bodenmarktpolitik hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ihre Aktionswoche mit dem Titel „Jeder Hof zählt!“ eröffnet. Eine Woche lang wird auf rund 60 Aktionen und Veranstaltungen in ganz Deutschland die ganze Vielfalt der bäuerlichen Landwirtschaft dargestellt. Das große Finale findet am 10. September statt. Dann wird das 12-seitige Forderungspapier der AbL zur Wahl an die Parteien mit Chance auf das Kanzleramt übergeben. Die 12 Kernforderungen der AbL zur Bundestagswahl 2021 lauten:
1. Wirksamen Klimaschutz umsetzen!
2. Für faire Preise & Löhne!
3. Für eine soziale und ökologischere EU-Agrarpolitik!
4. Umbau zur artgerechten Tierhaltung endlich anpacken!
5. Bodenmarkt reformieren!
6. Junglandwirt:innen gezielt fördern!
7. Für fairen Handel & globale Solidarität!
8. Gentechnikfreie Landwirtschaft!
9. Patente auf Pflanzen & Tiere verbieten!
10. Für Sortenvielfalt & freies Saatgut!
11. Weidetierhaltung fördern!
12. Energiewende beschleunigen! Den Fokus der Auftaktveranstaltungen richtete die AbL auf die von ihr eingeforderte Reform des Bodenmarktes. Während in Hamburg eine Pressekonferenz im Kuhstall des Landwirtes Hauke Jaacks stattfand, dessen Betrieb von einem Immobilienmakler übernommen werden soll, wurde in Berlin gemeinsam mit Vertreter:innen von Aktion Agrar, die damit ihre Aktionsradtour zum Thema „Zugang zu Land“ beendete, dem Bündnis junge Landwirtschaft und der Kulturgenossenschaft eG vor dem Bundesfinanzministerium symbolisch die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) versteigert. Als Bundesbehörde trägt die BVVG aus Sicht der AbL eine große Mitverantwortung für die Preissteigungen am Bodenmarkt. Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL, sagte auf der Kundgebung vor dem Bundesfinanzministerium in Berlin: „Wir müssen das Höfesterben und den Ausverkauf an außerlandwirtschaftliche Investor:innen stoppen. Die neue Bundesregierung als Verantwortliche für die BVVG muss die jahrzehntelange bewusste Klientelpolitik für die flächenstärksten Betriebe endlich beenden. Die Umgehung der Grunderwerbsteuer bei Anteilskäufen muss gestoppt werden. Stattdessen braucht es eine Besteuerung nach Höhe der erworbenen Anteile. Die Anzeigepflicht bei Pachtflächen und die Genehmigung bei Landkäufen sind rechtssicher und transparent umzusetzen. Bei Umgehung muss sanktioniert werden. Öffentliche Flächen sind nach Gemeinwohlkriterien zu verpachten. Junge Menschen auf dem Land sind unsere Zukunft. Sie müssen Zugang zu Land bekommen.“ Eine Übersicht über die im Rahmen der Aktionswoche stattfindenden Veranstaltungen findet sich hier.