AbL-Niedersachsen/Bremen würdigt Umweltminister Lies mit „Stein im Brett“ für zukunftsweisenden Politikstil

Im Rahmen eines Besuchs auf dem Demeter-Betrieb Hofgemeinschaft Grummersort in Hude/Niedersachsen hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/Bremen (AbL) dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD) Bremen einen in einem Eichenbrett eingearbeiteten edlen Stein überreicht. Damit würdigte die AbL seinen Erfolg, den „Niedersächsischen Weg“, den Naturschutzorganisationen und landwirtschaftliche Interessenvertreter gleichermaßen befürworten, zusammen mit dem Landwirtschaftsministerium „auf den Weg“ gebracht zu haben, machte bei der Übergabe aber gleichzeitig deutlich, dass „die wichtigsten Aufgaben noch vor uns liegen“. Im Oktober hatte Lies bei der Herbsttagung der AbL den „Niedersächsischen Weg“ erläutert und bleibenden Eindruck hinterlassen. „So offene Worte habe ich noch nie von einem Politiker gehört. Wenn Minister Lies diesen Stil weiter verfolgt und schon im Vorfeld die unterschiedlichen Gruppen berücksichtigt, dann habe ich wieder Hoffnung, dass Politik bewegt, was zukunftsfähig ist“, so ein Teilnehmer. Ottmar Ilchmann, AbL-Landesvorsitzender, sagte in seiner Laudatio zur Preisübergabe, dass Minister Lies es geschafft habe, jetzt bei den AbL-Mitgliedern einen „Stein im Brett“ zu haben. „Und da wir dies wörtlich nehmen, haben wir das direkt umgesetzt und ein handwerkliches Kunstwerk geschaffen“. Bei der Übergabe wiesen Ottmar Ilchmann und die anwesenden Vorstandsmitglieder jedoch auch darauf hin, dass die wichtigsten Aufgaben noch vor uns liegen und auch in Zukunft einen fruchtbaren Dialog brauchen. So sollte gerade die SPD für sozialen Ausgleich sorgen, damit in der Diskussion um höhere Preise für Lebensmittel nicht Bauern gegen Geringverdiener ausgespielt werden. Nicht nur die Mindestlöhne sondern auch Hartz IV-Sätze müssen erhöht werden, damit sich alle gesunde und regional produzierte Lebensmittel leisten können. Die bei dem Hofbesuch ebenfalls anwesende agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Karin Logemann, stimmte zu. Prekäre Lohnarbeit besonders in den nachgelagerten Bereichen müsse beendet werden. Auch einige größere landwirtschaftliche Betriebe hätten keine fairen Arbeitsverträge mit ihren Angestellten und keinen Kündigungsschutz. Logemann bekam ebenfalls ein Präsent überreicht: einen Fahrradlenker mit einer Blumenvase. „Damit soll sie dafür sorgen, dass die SPD Kurs hält, Landwirtschaft und Natur- und Klimaschutz zusammen weiter zu entwickeln“, erläuterte Gunda Bruns vom AbL-Vorstand. Auch Ottmar Ilchmann bedankte sich bei der agrarpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion für die gute Zusammenarbeit. „Hinter einem erfolgreichen Mann steht eben auch immer eine starke Frau“ meinte er mit einem Augenzwinkern. Die Hofgemeinschaft Grummersort bot den treffenden Hintergrund für die Diskussion. Sebastian Mall, Vertreter einer der drei Familien, die die Hofgemeinschaft bilden, führte über den Hof und zeigte Tierhaltung, Gemüseanbau, Bäckerei, Käserei und Direktvermarktung, die zu einem großen Teil über eine „Solidarische Landwirtschaft“ mit direktem Kontakt zum Verbraucher erfolgt. Dabei kamen auch bürokratische Hindernisse zur Sprache, die die Förderung von Ökolandbau und Naturschutz behindern. Johanna Böse-Hartje berichtete über die Schwierigkeiten, regionale Schlachtkapazitäten aufzubauen und Eberhard Prunzel-Ulrich (beide vom AbL-Vorstand) erläuterte, warum eine regionale Vermarktung nicht so vorankommt, wie sich alle wünschen. Dass alle diese Probleme noch dieses Jahr anzupacken sind, darüber waren sich alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Hofbesuchs zum Schluss einig.
07.02.2022
Von: FebL/PM

Auf dem Betrieb der Hofgemeinschaft Grummersort (v. l.): MdL Karin Logemann, Umweltminister Olaf Lies, Ottmar Ilchmann, Eberhard Prunzel-Ulrich und Sebastian Mall. Foto: AbL