US-Bürger gegen Käfige und Kastenstände

Der Anfang eines Endes für die Käfighaltung bei Legehennen und Kastenstände bei Sauen könnte im November beginnen. Im Ostküstenstaat Massachusetts sammelt eine Koalition verschiedener Verbände (von der Humane Society über United Farm Workers bis zum Center for Food Safety) Unterschriften für ein Bürgerbegehren, das am 8. November (mit der US Präsidentschaftswahl) zur Abstimmung kommen soll. Nicht nur in Massachusetts sollen bis 2020 Legehennen, Schweine und Kälber genug Platz haben, um sich zumindest umdrehen zu können, sondern tierische Produkte aus anderen US Bundesstaaten, die in Massachusetts verkauft werden, müßten dann gemäß derselben Mindeststandards produziert werden. Eine Gruppe von Bauernverbänden und Anti-Armut Aktivisten haben Klage erhoben mit der Begründung, daß ein solches Gesetz Eier und Fleisch für sozialschwache Familien unzumutbar verteuern würde. In der von Agrarkonzernen finanzierten Sendung AgriTalk** erklärte Ed Davidian, Präsident der Farm Bureau Federation, einer Lobbygruppe, die Sponsoren des Bürgerbegehrens hätten gezielt Massachusetts gewählt, weil es in diesem kleinen Bundesstaat keine nennenswerte Fleischindustrie gebe und nur etwa 150.000 Eier täglich produziert würden. Pro Tag würden (aber) mehr als sechs Millionen Eier aus anderen US Bundesstaaten nach Massachusetts geliefert. Wie bei der GVM Kennzeichnungspflicht in Vermont werde hier der Versuch unternommen über einen kleinen Küstenstaat, in dem Landwirtschaft kaum eine Rolle spiele, die Reglementierung der Produktionsbedingungen für den Agrarsektor in den USA insgesamt zu erzwingen.
02.06.2016
Von: ml