Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf unter 52 Kilogramm

Der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr in Deutschland setzt sich laut einer Mitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auch 2023 fort. Auf Basis neuer Berechnungen sank nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2023 um 430 Gramm auf nunmehr 51,6 Kilogramm. Laut einer Mitteilung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) haben die Verbraucher:innen in den Montane Januar und Februar wieder etwas mehr Fleisch gekauft als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.

Den größten prozentualen Rückgang verzeichnen laut BLE Rind- und Kalbfleisch: Der Pro-Kopf-Verzehr sank um fast fünf Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person. Auch der Anteil von Schweinefleisch war 2023 rückläufig. Hier reduzierte sich die verzehrte Menge um fast 600 Gramm auf 27,5 Kilogramm pro Person. Ein Viertel der verzehrten Fleischmenge ist Geflügelfleisch, insbesondere Hühnerfleisch. Für Geflügel ergab sich 2023 ein Zuwachs von rund 900 Gramm pro Person. Damit lag der Pro-Kopf-Verzehr von Geflügelfleisch 2023 bei 13,1 Kilogramm.

Gründe für den sinkenden Fleischverzehr dürften nach Ansicht der BLE unter anderem sich verändernde Ernährungsweisen sein. Auch ein generell gewachsenes Bewusstsein, welche Auswirkungen ein hoher Fleischkonsum auf die eigene Gesundheit, Klima und Umwelt haben, dürften eine Rolle spielen.

Der insgesamt abnehmende Verzehr von Fleisch wird laut BLE von einem Importrückgang von Fleisch, Fleischwaren und Konserven aus Schweinen, Rindern und Kälbern begleitet. Besonders bei Schweinefleisch sinken die Importe stetig (zuletzt auf rund 0,96 Millionen Tonnen in 2023), während der Export darüber liegt (mehr als 2,22 Millionen Tonnen in 2023).

Fleischerzeugung: Mehr Geflügel, Rind und Kalb – weniger Schwein

Die Nettoerzeugung von Schweinefleisch, also des Fleisches der im Inland geschlachteten Tiere, verringerte sich im Jahr 2023 auf 4,2 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (-6,8 Prozent). Hingegen stieg die Nettoerzeugung bei Geflügelfleisch auf 1,52 Millionen Tonnen Schlachtgewicht (+1,4 Prozent), die von Rind- und Kalbfleisch lag bei einer Million Tonnen (+0,5 Prozent).
Der Selbstversorgungsgrad mit Fleisch lag bei 120 Prozent (2022: 125 Prozent).

AMI: Mehr Fleisch im Einkaufswagen

Laut einer Mitteilung der AMI haben die privaten Haushalte in Deutschland im Zeitraum von Januar bis Februar 2024 im Vergleich mit dem Vorjahr etwas mehr Fleisch, Wurst und Geflügel nachgefragt. Insgesamt ergab sich eine Zunahme von 2,8 %.

Ein besonders deutliches Plus konnten Geflügelfleisch, sowie gemischtes Hackfleisch verbuchen. Diese landeten rund 10 % häufiger in den Einkaufswagen als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Auch bei Rindfleisch ließ sich ein Anstieg der nachgefragten Menge feststellen. Lediglich Schweinefleisch hat in der Gunst der Verbraucher weiter verloren und wurde knapp 5 % weniger gekauft.

08.04.2024
Von: FebL/PM

Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch. Quelle: BLE