Die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) und der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) haben am Montag „die optimierte Website für die Erntegut-Bescheinigung“ in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt. Die Werbebotschaft, um an die Daten der Bäuerinnen und Bauern zu kommen, lautet: Es wird alles einfacher und mit so wenig bürokratischem Aufwand wie möglich. Die IG Nachbau rät weiterhin von der Registrierung ab.
"Es ist verständlich, dass alle Akteure in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette so wenig bürokratischen Aufwand wie möglich haben wollen. Mit dem neuen heute freigeschalten verbesserten Online-System als faire Lösung für alle Beteiligten ist das möglich“, erklärt STV-Geschäftsführer Dr. Moritz von Köckritz. Dass in diesem Jahr deutlich früher als im letzten Jahr die Werbetrommel für die Registrierung gerührt wird, mag auch mit zu geringen Registrierungszahlen im letzten Jahr zusammenhängen, denn auf die Frage, wie denn das Angebot in 2024 angenommen worden sei, sagte von Köckritz, dass da „noch ordentlich Luft nach oben“ sei.
Die IG Nachbau empfiehlt weiterhin, keine Registrierung vorzunehmen. „Wir raten allen Berufskolleginnen und Kollegen davon ab, sich auf die Registrierung mit der Erntegut-Bescheinigung der STV einzulassen. Es ist der verzweifelte Versuch vom Bund Deutscher Pflanzenzüchter und seinem Inkassounternehmen, Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH, die vollständige Kontrolle über An- und Nachbau von Ackerfrüchten zu bekommen. Auch auf die „Leimspur“, dass man die Nachbauerklärung jetzt nur noch online durchführen soll, muss man nicht hereinfallen. Es gibt ein bäuerliches Recht auf Nachbau, aber kein Recht auf Online-Registrierung einer GmbH in Bonn,“ so Georg Janßen, Geschäftsführer der IG-Nachbau.