Mit dem Verschwinden der klassischen Heugewinnung verschwindet auch der Große Wiesenknopf
Mit dem Verschwinden der klassischen Heugewinnung verschwindet auch der Große Wiesenknopf. Auf diesen Zusammenhang möchte die Loki Schmidt Stiftung mit der Benennung zur "Blume des Jahres" hinweisen.
Die Bestände des Großen Wiesnknopf sind rückläufig, seine Zuhause ist bedroht, teilt die Stiftung mit und will sich mit der Auszeichnung als „Blume des Jahres“ für den Erhalt seines artenreichen Lebensraumes, das extensiv genutzte Grünland, einsetzen. Der Anblick artenreicher Wiesen mag laut Stiftung noch einigen vertraut vorkommen. Extensives, also schonend genutztes Grünland sei in den letzten 50 Jahren jedoch massiv zurückgegangen. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Der Blüten- und Strukturreichtum des Grünlands, insbesondere der Feucht- und Nasswiesen, biete nicht nur dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), sondern zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Lebensgrundlage. Darunter zum Beispiel dem Schlangen-Knöterich und der Kohl-Kratzdistel, dem Kiebitz und anderen Wiesenvögeln, und seltenen Schmetterlingsarten. Für die Stiftung gilt: „Unsere Blühwiesen – tierisch wichtig!
Aufgrund der maschinell schwierig durchzuführenden Bewirtschaftung und des relativ geringen Ertrags wurde nach Ansicht der Stiftung vielerorts die klassische Heugewinnung auf solchen Standorten aufgegeben. Unter den heutigen Marktbedingungen ist sie unwirtschaftlich geworden. Stattdessen wurden viele dieser Wiesen trockengelegt, intensiv beweidet oder zu Äckern umgebrochen. Anderenorts wurde die Bewirtschaftung ganz aufgegeben. Schilf, Hochstauden und Gehölze traten an die Stellen der bunten Wiesenblumen.
Mit der Benennung des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt Stiftung auf die komplexen Probleme der Intensivierung der Grünlandwirtschaft aufmerksam machen. Als Teil der traditionellen Kulturlandschaft seien diese Lebensräume zwar weitgehend menschengemacht, hätten sich aber über Jahrtausende zu einem festen, artenreichen und schützenswerten Teil Mitteleuropas entwickelt. „Lebensräume wie diese zeigen, welch hohe Verantwortung wir übernehmen, wenn wir die Landschaft um uns herum überformen“, so die Stiftung.