LsV und Özdemir betonen wichtigen Austausch

Nach einem Treffen von Land schafft Verbindung (LsV) Baden-Württemberg (BW) mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir haben beide Seiten betont, wie wichtig ein solcher Austausch ist.

„Das war ein wichtiger Austausch heute mit dem LsV BW. Cem Özdemir ist froh, dass der Termin zustande kommen konnte. Nur im Dialog sind die Herausforderungen der Landwirtschaft zu meistern. Und diesen Dialog setzen wir mit allen Beteiligten fort“, twitterte das Bundeslandwirtschaftsministerium nach dem Treffen. Und auch die LsV-Vertreter zeigten sich auf Twitter zufrieden mit dem konstruktiven Verlauf des Gesprächs und freuen sich über die Zusage des Ministers, auch auf Bundesebene mit dem LsV sprechen zu wollen.

In dem Gerspräch hat der LsV laut Aussagen von Marc Berger, 2. Vorstand LsV-BW sowie LsV-Bundesvorstand, nochmal ausführlich die Punkte diskutieren können, „die wir beim G7-Agrarministertreffen überreicht hatten“. Das waren unter anderem ein Verbot des Verkaufs von Lebensmittel unter Produktionskosten, verpflichtende Verträge über Menge, Preise und Lieferzeitraum im Voraus und über eine Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe in der momentanen Krisensituation. Deutlich angesprochen worden seien auch die Probleme in der Schweinehaltung, die zu einem massiven Strukturbruch führen. „Außerdem haben wir die Punkte der neuen GAP angesprochen bzgl. Schwarzbrache, Stilllegungsverpflichtungen etc.. Hierzu hat sich der Minister noch kein abschließendes Bild gemacht, er ist noch in der Meinungsfindung. Wir bleiben da weiter dran und hoffen, dass wir da zu einem positiven Ergebnis für die Landwirtschaft kommen“, so Berger nach dem Treffen. Nur die momentane Situation, wie man sie auf den Betrieben vorfindet, gekennzeichnet durch gestiegene Kosten und nicht kostendeckende Preise, da sei man sich einig gewesen, „kann so nicht weiter bestehen bleiben. Ansonsten werden viele landwirtschaftliche Betriebe die Hoftore schließen müssen“. In Aussicht gestellt habe der Minister, dass von der EU noch weitere Krisenhilfe zu erwarten ist.

Als „sehr wichtig“ bezeichnet auch der an dem Treffen ebenfalls anwesende grüne Landtagsabgeordnete Martin Hahn den Austausch. „Die Situation ist angespannt. Die Bäuerinnen und Bauern warten auf die Haltungskennzeichnung“, twitterte er nach dem Treffen.

Anlässlich des G7-Agrarministertreffens hatte der LsV-BW gefordert, die folgenden Punkte schnellstmöglich umzusetzen:
1. Verkaufsverbot unter den durchschnittlichen Produktionskosten wie es im Koalitionsvertrag der Ampelregierung steht, zu prüfen und auch umzusetzen!
2. Verpflichtende Verträge zwischen Erzeugern und Verarbeitern, die im Voraus mindestens den Preis, die Menge und den Lieferzeitraum enthalten!
3. Zur kurzfristigen Stabilisierung der Liquidität der landwirtschaftlichen Betriebe – das Aussetzen der Mineralölsteuer für Agrardiesel!
4. Auf Brachflächen muss es erlaubt sein Blühmischungen oder Leguminosen anzubauen.
5. Der jährliche Fruchtwechsel auf Ackerfläche muss prozentual beschränkt werden.
6. Eine Winterfurche für Sommerrungen muss auch nach 2022 noch möglich sein.


 

31.05.2022
Von: FebL/PM

Das Treffen von LsV Baden-Württemberg mit Minister Özdemir. Rechts neben dem Minister Marc Berger, 2. Vorstand LsV-BW und LsV-Bundesvorstand, und ganz rechts im Bild der grüne Landtagsabgeordnete Martin Hahn. Foto: BMEL/Photothek