Gene-Drive Moratorium gefordert

Aktuell fordern über 200 weltweite Organisationen ein Gene-Drive Moratorium. Der Gene-Drive Mechanismus soll zur beschleunigten Ausbreitung von Gen-Veränderungen in Populationen dienen. Zurzeit werden Gene-Drives hauptsächlich mit der CRISPR/Cas-Technik erzeugt. Diese wurde so entwickelt, dass die Veranlagung zur Gen-Schere CRISPR/Cas im Erbgut verankert wird. Die Gen-Schere soll die DNA an einer vorbestimmten Stelle schneiden, um dort die gewollte Veränderung einzubauen. Diese gentechnische Veränderung (also die Gen-Veränderung plus das CRISPR/Cas-Werkzeug) wird an die nächste Generation weitergegeben. Dadurch verbreiten sich die neuen Eigenschaften sehr viel schneller in einer Population als normalerweise. Mit Gene-Drives besteht die Möglichkeit ganze Arten zu verändern oder auszurotten. Bspw. Mückenpopulationen so zu verändern, dass sie keine Malaria-Erreger mehr übertragen oder resistente Unkräuter wieder empfänglicher für Herbizide zu machen. Es gibt auch Ideen, invasive Wildtiere auszurotten oder gar ausgestorbene Arten wieder zu entwickeln. Kritik an Gene-Drives gibt es reichlich, bis hin zu ethischen Fragen. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Organismen in der Umwelt verhalten, es kann zu erheblichen Folgen für das Ökosystem kommen. Die Organismen können bspw. auch weiter mutieren, oder sich ganz anders verhalten, als prognostiziert. Die Freisetzung von Gene-Drives sind nicht mehr rückgängig zu machen. Selbst Wissenschaftler, die daran arbeiten, warnen vor einer Freisetzung. Deshalb fordern die über 200 Organisationen, darunter die AbL, ein Verbot von Freisetzungen von Gene Drives und empfehlen auch, alle Forschungen vorerst auszusetzen. Zuerst brauche es eine breite gesellschaftliche Debatte über diese Technik und klare Regelungen, wie damit umzugehen sei.