„Du bist hier der Chef“ jetzt auch im Schlachthof

Produkte der Initiative „Du bist hier der Chef“ sind seit 2020 unter anderem in Rewe-, Edeka- oder Alnatura-Märkten zu erhalten. Die Idee: Durch die Befragung von Verbraucher:innen werden die Kriterien (Produktion, Transport, Verpackung etc.) für die Produkte bestimmt und so insbesondere auch für die Erzeuger:innen faire Preise festgelegt (die Bauernstimme berichtete). Die Idee stammt ursprünglich aus Frankreich, wo seit Ende 2016 die von Verbraucher:innen kreierten Produkte unter der Marke "C’est qui le patron?!" Lebensmitteleinzelhandel erfolgreich vermarktet werden. Und dort hat die Initiative jetzt im zentralfranzösischen Département Creuse einen kleinen von einer Insolvenz bedrohten Schlachthof übernommen. Für die Initiative stellt das eine „Premiere“ dar, denn es sei „das erste Mal, dass sich Verbraucher in Frankreich mit Erzeugern zusammenschließen, um ein Geschäft aufzubauen“. Der Schlachthof war ursprünglich von an die hundert Erzeugern resp. Rinder-Züchtern (Limousin) gegründet worden, um nach der Schließung von Schlachthöfen in der Region regionale Schlachtmöglichkeiten zu schaffen beziehungsweise zu erhalten und auf kurzen Wegen zu vermarkten. Laut Medienberichten entstand für 5 Millionen Investitionskosten ein „hochmoderner Schlachthof“, der insbesondere auch höchsten Tierschutzanforderungen gerecht wird und im April 2020 in Betrieb ging. Er erreichte jedoch nicht die notwendige Rentabilität, es wurden nicht die erforderlichen Mengen umgesetzt. Als die Initiative "C’est qui le patron?!" davon hörte, startete sie einen Online-Aufruf, der binnen kürzester Zeit die Mengen über die Rentabilitätsschwelle hob. Die Initiative hat bereits angekündigt, ähnlich wie bei dem Schlachthof, sich auch das Betreiben einer Molkerei vorstellen zu können. In Deutschland gibt es bereits Milch und Eier von „Du bist hier der Chef!“. Aktuell laufen Umfragen der Initiative für Kartoffeln und Joghurt.
31.01.2022
Von: FebL

Die Initiative "C’est qui le patron?!" hat diesen kleinen aber "hochmodernen Schlachthof" übernommen, worüber auch der französische Fernehsender F3 berichtet hat. Bildquelle: F3