Die neuen Vorsitzenden von BUND und NABU wollen Dialog mit der Landwirtschaft
Auf ihren Bundesdelegiertenversammlungen haben der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jeweils einen neuen Vorsitzenden gewählt.
Dabei sprach sich der neu gewählte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger für einen direkteren Dialog mit Landwirtinnen und Landwirten aus. "Naturschutz und Landwirtschaft müssen reden. Ich bin überzeugt, dass wir mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft nur gemeinsam erhalten können. Ich bin bereit, daran mitzuwirken, dass die Gräben weniger tief werden", so Krüger. Allerdings führe kein Weg daran vorbei, dass die EU-Agrarfinanzen so ausgerichtet werden müssen, dass sie Veränderungen in der Bewirtschaftung unterstützen. Das Insekten- und Vogelsterben dulde keinen Aufschub und die Landwirtschaft brauche eine Zukunftsperspektive. "Eine intensive Landnutzung ohne dabei den Naturschutz zu berücksichtigen, ist nicht mehr zeitgemäß. Viele Landwirtinnen und Landwirte arbeiten bereits mit neuen Ideen und Konzepten daran, der Natur wieder mehr Raum zu geben. Ich erwarte auch vom Bauernverband konkrete Lösungsvorschläge, wie er sich eine zukunftsfähige Agrarförderung unter Berücksichtigung des Erhalts unserer Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt vorstellt", so der NABU-Präsident. Der NABU fordert EU-Steuergelder für die Landwirtschaft künftig stärker an Leistungen und Maßnahmen für den Schutz von Wasser, Klima und Arten zu binden.
Und auch der neue BUND-Vorsitzende Olaf Bandt setzt auf Dialog und neue Allianzen. „Ich bin sicher, es ist im Interesse von Bäuerinnen und Bauern nachhaltige Perspektiven für ein Leben in den Grenzen dieses Planeten mit uns zu definieren“. Ferner erklärte der neue Vorsitzende in einer ersten Reaktion nach seiner Wahl: „Die amtierende Bundesregierung zeigt zu wenig zukunftsgerichteten Gestaltungswillen. Das lassen wir ihr nicht durchgehen. Die Welt steht vor einem Paradigmenwechsel. Die Klima- und Artenkrise muss dazu führen, dass wir anders leben, produzieren und konsumieren. Bei der Bewältigung der Krisen ist zentral, die sozialen und die ökologischen Aspekte der vor uns liegenden Transformation miteinander zu versöhnen und den Umbruch aktiv zu gestalten“.
Der bisherige BUND-Vorsitzende Hubert Weiger wurde auf der Versammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Er steht wie kaum ein anderer für den Dialog mit der Landwirtschaft und hat dieses über Jahre unter anderem im AgrarBündnis oder beim NEULAND-Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung gezeigt.