Bio-Anbauverband warnt vor „Industrialisierung“ der ökologischen Tierhaltung

Der französische Bio-Anbauverband FNAB (Fédération nationale d’agriculture biologique) warnt mit Blick auf den Geflügelsektor eindringlich vor einer „Industrialisierung“ der ökologischen Tierhaltung. So gebe es in Frankreich in den letzten Jahren immer mehr Legehennenbetriebe mit mehr als 15.000 Legehennen. Zwar liege deren Zahl noch lediglich bei zwei Prozent aller Betriebe, sie halten jedoch bereits 20 Prozent aller Tiere. Diese Betriebe stehen nach Ansicht des FNAB nicht im Einklang mit den Grundprinzipien des ökologischen Landbaus. Der FNAB unterstützt eine Begrenzung auf maximal 9 000 Hühner pro Betrieb und setzt sich für eine Flächenbindung in der Geflügelhaltung ein, die zumindest eine teilweise Versorgung der Tiere mit eigenen Futtermitteln gewährleistet. Vor dem Hintergrund der Umsetzung der ab dem Jahr 2021 gültigen neuen EU-Ökoverordnung fordert der FNAB Paris und Brüssel auf, keine politischen Entscheidungen zu treffen, die der weiteren Industrialisierung des ökologischen Landbaus Vorschub leisten und im Widerspruch stehen zu den gesellschaftlichen Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung der Landwirtschaft. Mit Blick auf die aktuellen auf dem Tisch liegenden Vorschläge der EU-Kommission sieht der FNAB insbesondere die kleineren Geflügelbetriebe mit mobilen Ställen und die Schweinehaltung auf Stroh benachteiligt. Im Jahr 2016 hat der FNAB mit Bioland eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. „Die beiden größten biologischen Anbauverbände in Deutschland und Frankreich“ verstärken „durch die Zusammenarbeit ihr Engagement für die bäuerliche Ausrichtung der Landwirtschaft und den Ausbau der Biolandwirtschaft auf europäischer Ebene“, hieß es damals in einer Pressemitteilung von Bioland.
13.02.2019
Von: FebL/PM