AbL: Klare Handlungsaufträge statt Show erforderlich
Nach den Protesten von Bauern und Bäuerinnen wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu einem Landwirtschaftskongress und Gesprächen mit der Landwirtschaft einladen. Das haben beide in einer Fraktionssitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion angekündigt, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium meldet. Es gehe um Wertschätzung, aber auch darum, die Wünsche und Erwartungen der Gesellschaft auch in der Landwirtschaft abzubilden. „Versöhnen statt Spalten. Mit dem Wissen wächst auch die Wertschätzung für unsere Lebensmittel und ihre Erzeuger“, sei das Motto, so Bundesagrarministerin Julia Klöckner. Der Kongress könne beispielsweise im Umfeld der Grünen Woche stattfinden, auf der seitens des BMEL das Thema „Wertschätzung“ im Mittelpunkt stehe.
Anlässlich der Proteste hatte die Ministerin bereits ein Dialogforum zur Landwirtschaft zum Beispiel als Roadshow angekündigt. „Es geht uns nicht um Show, Frau Ministerin. Die Lage ist viel zu ernst. Es geht um klare Handlungsaufträge: Ein breiter Konsens für eine Nutztierstrategie, ein Konzept für eine sozial gerechte und gesellschaftlich akzeptierte EU-Agrarreform, eine Strategie zum klimaschonenden Ackerbau, zum internationalen Agrarhandel und die Finanzierung der notwendigen Veränderungen sind die Aufgaben der Kommission“, kommentiert Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) , in der aktuellen Ausgabe der Unabhängigen Bauernstimme die Äußerungen der Ministerin.
Die AbL hatte bereits im Vorfeld der Proteste zusammen mit dem BUND, Greenpeace und Brot für die Welt die Einberufung einer Landwirtschaftskommission gefordert und sieht in der Ankündigung der Ministerin auch eine Reaktion darauf.
Im „Umfeld“ der Grünen Woche vom 17.-26. Januar 2020 findet auch die „Wir haben es satt“-Demonstration am 18.01. statt.