„ … was die Menschen angeht, sag ich euch, ab nächsten Monat wird alles besser. Da beginnt nach chinesischem Kalender das Jahr des Schweins … Ist doch ein gutes Omen, oder? … Schwein haben bedeutet nicht nur Sau, Ferkel und Mastschwein, sondern auch Glück haben. Vielleicht habe ich in diesem Jahr mehr Glück, als die Jahre davor. Und auch meine drei Sauen sollen es noch einmal richtig gut haben, bevor ich die Stalltür endgültig zumache. Das wird das Jahr des Schweins“, sagte Pelle Witthus kurz vor seiner Hofaufgabe. Da wusste er noch nicht, welch ein turbulentes Jahr auf ihn wartete.

Immer wenn Stadt und Land(wirtschaft) aufeinandertreffen, kann es turbulent werden. In ihrem neuen Buch erzählt Christa Iversen vom Bauern Pelle Witthus, der seinen bereits seit Generationen bestehenden Hof aufgeben muss. Im Stall stehen nur noch drei Sauen, die ihm sehr ans Herz gewachsen sind. Eine Nachfolge ist nicht in Sicht.

Am Neujahrsmorgen 2019 liest Pelle im „Bauernkurier“, dass im fernen China ab nächsten Monat das „Jahr des Schweins“ beginnt. Daraufhin beschließt er, dass es in diesem Jahr seinen drei Sauen noch einmal richtig gut gehen soll. Und vielleicht kann er am Jahresende sagen, dass auch er ein wenig „Schwein“ gehabt hat.

Tatsächlich wird es ein stürmisches Jahr auf dem Kliff an der Förde, mit Höhen und Tiefen, heiterem und Bitter-Ernstem. Denn als Pelles Tochter Betty mit ihrer Wohngemeinschaft aus Hamburg auf dem Hof erscheint und den betrieb mit kreativen und unkonventionellen Ideen retten will, läuft einiges aus dem Ruder und die Nachbarschaft von Pelle mischt natürlich auch kräftig mit.

Christa Iversen bewirtschaftete zusammen mit ihrem Mann 33 Jahre lang einen Bauernhof nahe der Flensburger Förde. Die gebürtige Schwäbin arbeitete als Sozial- pädagogin in einer Beratungsstelle in Flensburg und veröffentlichte Reportagen über die Rolle der Bäuerinnen und Generationskonflikte in der Landwirtschaft.
Nach „Sechs Wochen auf der Scholle“ liegt nun ihr zweites Buch vor. Erschienen im  Mai 2023