Vor dem Hintergrund der seit Wochen laufenden Auseinandersetzung zwischen dem Bund Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und seinem Inkassounternehmen Saatgut-Treuhandverwaltung (STV) auf der einen Seite und Agrarhandelsunternehmen sowie Landwirten auf der anderen Seite hat die IG Nachbau ihren Aufruf erneuert, dass sich alle Beteiligten nach der Ernte zusammensetzen, um eine praktikable Lösung des Streits zu finden, mit der sowohl die Agrarhandelsunternehmen als auch die Landwirte gut klarkommen können. Erst die Einleitung von kartellrechtlichen Schritten seitens der IG Nachbau und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) gegenüber einem der größten Agrarhandelshäuser in Deutschland, habe Teile der Agrarbranche bewegt, sich lediglich die sortenschutzrechtlichen Verpflichtungen bestätigen zu lassen und auf Androhungen zu verzichten. Wer weiter wie BDP und STV auf die Brechstange statt auf eine faire Partnerschaft setze, der könne fest mit Widerstand rechnen.
„Angedrohte Vertragsstrafen, die Annahmeverweigerung des Ernteguts und vielfache Klageverfahren gegen Landwirte sind nicht zu akzeptieren. Wer die seit Wochen tobende Auseinandersetzung zwischen dem Bund Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und seinem Inkassounternehmen Saatgut-Treuhandverwaltung (STV) auf der einen Seite und Agrarhandelsunternehmen sowie Landwirten auf der anderen Seite ernsthaft vor der unmittelbar bevorstehenden Getreideernte beenden will, muss auf Vernunft setzen“, erklärt Georg Janßen, der Geschäftsführer der IG Nachbau. Konkret fordern die IG Nachbau und die AbL den BDP und die STV auf, die Erkundigungspflicht durch den Agrarhandel bei der jetzigen Ernte auszusetzen. „Wir erneuern unseren Aufruf, dass sich alle Beteiligten nach der Ernte zusammensetzen, um eine praktikable Lösung des Streits zu finden, mit der sowohl die Agrarhandelsunternehmen als auch die Landwirte gut klarkommen können“, so Janßen.
Es sei schon genug Verwirrung und Chaos angerichtet worden, weil jetzt inhaltlich völlig unterschiedliche Lieferantenerklärungen bundesweit im Umlauf sind. „Erst die Einleitung von kartellrechtlichen Schritten seitens der IG Nachbau und der AbL gegenüber einem der größten Agrarhandelshäuser in Deutschland, hat Teile der Agrarbranche bewegt, sich lediglich die sortenschutzrechtlichen Verpflichtungen bestätigen zu lassen und auf Androhungen zu verzichten. Wir warnen davor, Landwirte mit vollen Ernteanhängern aufgrund des ungeklärten Streits abzuweisen. Wer weiter wie BDP und STV auf die Brechstange statt auf eine faire Partnerschaft setzt, der kann fest mit unserem Widerstand rechnen“, mahnt der IG Nachbau-Geschäftsführer.
Ein ausführlicher Bericht zur Auseinandersetzung um das Erntegut-Urteil findet sich unter der Überschrift "Nicht optimal vorgegangen" in der aktuellen Unabhängigen Bauernstimme.