AbL begrüßt Vereinbarung zur Förderung von Junglandwirt:innen und Existenzgründungen

Die neue rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen hat sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Darin heißt es unter anderem „Um die Übergabe von landwirtschaftlichen Betrieben zu erleichtern, eine Hofnachfolge für landwirtschaftliche Betriebe zu finden und es Neueinsteigenden zu erleichtern, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen, wollen wir ein Existenzgründungsprogramm mit Beratung und finanzieller Förderung einführen.“

Lena Jacobi, Mitglied der jungen AbL sowie des AbL Bundesvorstandes begrüßt die Einführung eines Existenzgründungsprogramms sehr und hofft, dass eine solche Initiative in Niedersachsen auch Schwung in diesbezüglich laufende Debatten in anderen Bundesländern bringt. „Existenzgründungen in der Landwirtschaft fördern heißt, der bäuerlichen Landwirtschaft eine Zukunft zu geben, Innovation voranzubringen und den ländlichen Raum attraktiver zu machen. Klar ist auch: nicht zuletzt die ökonomischen Hürden, um sich eine Existenz in der Landwirtschaft aufzubauen, sind enorm. Ich begrüße es daher sehr, dass SPD und Grüne in Niedersachsen die Einführung einer Existenzgründungsprämie vereinbart haben, wie es sie in anderen Bundesländern bereits gibt. Dieses Bekenntnis im Koalitionsvertrag bringt auch Schwung in die diesbezüglich laufenden Debatten z.B. in Nordrhein-Westfahlen und Rheinland-Pfalz", so Lena Jacobi.

Die auch „Niederlassungsprämie“ genannte Förderung wurde in Sachsen-Anhalt bereits 2017 und in Sachsen 2021 eingeführt. Ab 2023 planen weitere ostdeutsche Bundesländer entsprechende Angebote. Die westdeutschen Bundesländer tun sich mit entsprechenden Förderungen nach Ansicht der AbL bislang eher schwer. Eine der Begründungen: die vergleichsweise kleinteiligere Agrarstruktur mit vielen Betrieben führe zu einer so großen Anzahl an Anträgen, dass ein entsprechendes Angebot alleine aufgrund der zur Verfügung stehenden Gelder kaum zu realisieren sei. Trotzdem hatte der Landtag von Rheinland-Pfalz Mitte September einem Antrag der Regierungsfraktionen zugestimmt, wonach auch dort eine entsprechende Prämie eingeführt werden soll. Bereits seit längerem fordert die junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) gemeinsam mit dem Ring der Landjugend NRW und anderen Jugendverbänden eine „Niederlassungsprämie“ für NRW. Die auch noch relativ neue schwarz-grüne NRW-Landesregierung hat diese Forderung insoweit aufgegriffen, als dass sie im Koalitionsvertrag verspricht, „Neueinsteigerinnen und -einsteiger in die Landwirtschaft zu unterstützen“.

Veranstaltungshinweis
Die Förderung von Junglandwirt:innen und Existenzgründung  ist auch Thema zweier Diskussionsveranstaltungen mit dem Titel „Wir wollen ackern – Landwirtschaftlichen Nachwuchs gezielt stärken!“ am 8.12.2022 an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde bei Berlin sowie am 02.02.2023 auf Gut Havichhorst bei Münster. Weitere Informationen finden sich hier.