Kanada will keine Gen-Luzerne

Die kanadische Interessenvertretung der bäuerlichen Betriebe, die National Farmers Union (NFU) hat im vergangenen Jahr mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen dafür gesorgt, das der Einzug von gentechnisch veränderter Luzerne in die kanadische Landwirtschaft zumindest vorerst abgewendet werden konnte. Mit Protesten und Verbrauchersolidarität konnte eine Art Moratorium installiert werden. Die Provinzregierung in Alberta sprach sich jüngst für ein Anbauverbot aus, mindestens bis sich eine „Markt- und Verbraucherakzeptanz eingestellt habe.“ Nun allerdings drängt Monsanto offenbar mit gentechnisch verändertem Luzernesaatgut auf den kanadischen Markt. Die NFU hat daraufhin einen offenen Brief an Landwirtschaftsminister Lawrence MacAulay geschrieben in dem sie ihn bitten den Verbauf zu unterbinden. Außerdem fordert die NFU ihn auf mit Grenzkontrollen Importe zu verhindern. NFU-Präsident Jan Slomp betont, es sei die Pflicht des Ministers, die Interessen der kanadischen Farmer zu schützen, die der erheblichen in- und ausländischen Nachfrage nach gentechnik-freier Luzerne, frisch oder zu Pellets verarbeitet nachkommen wollten. Die kanadischen Farmer forderte er auf, kanadische Luzernesorten anzubauen, die meisten seien nach wie vor im Besitz der öffentlichen Hand und dürften damit problemlos nachgebaut und Nachbausaatgut dürfe von ihnen auch gehandelt werden. Damit ging er auf die erheblichen Unsicherheiten ein, die in Kanada nach der Einführung eines strengeren Sortenschutzgesetzes unter der UPOV-Konvention unter den Farmern herrschen.
06.04.2016
Von: cs