Reis ganz neu. Die Wissenschaft macht's möglich

Die Menschheit wächst und die Ernährung muss gesichert werden. Das ist auch für eine Forschergruppe, die an der Ertragssteigerung von Reis arbeitet, eine der Hauptbegründungen ihres tuns. Die Forscher wollen den Stoffwechsel von Reis grundlegen umbauen, damit dieser Trockenheitstoleranter wird. Im Detail soll die C3-Pflanze Reis zur C4 Pflanze werden. Hierbei handelt es sich verkürzt um zwei Wege mit denen die Pflanze kohlendioxid aufnimmt bzw. speichert. Während C3 Pflanzen das zur Photosynthese benötigte CO2 während unmittelbar aufnehmen müssen wenn es hell ist, die Sonne scheint, könne C4 Pflanzen die Co2-Aufnahme zwitlich von der Fotosynthese trennen. Der Vorteil ist, dass C4-Pflanzen an besonders heißen Tagen ihre Spaltöffnungen an den Unterseiten der Blätter, durch die der Gasaustausch abläuft, verschließen können und so vermeiden unnötig Wasser zu verlieren. Die CO2 Aufnahme wird in die Dämmerung bzw. kühle Nacht verlegt. C3_Pflanzen haben diese Möglichkeit nicht. Sie „Bezahlen“ die CO2 -Aufnahme mit Wasserverlust. Wenn es zu heiß wird werden die Spaltöffnungen geschlossen die Photosythese und das Wachstum eingestellt um die Pflanze vorm vertrocknen zu schützen. Anders als bei den bisherigen gentechnischen Veränderungen, bei denen in der Regel einzelne Gene bzw. Genabschnitte eingefügt wurden, bedarf es bei der Reismanipulation, wie die Forscher es selbst beschreiben, einer Umgestaltung der zellulären Struktur bis in die Blätter. „ Taking a lesson from evolution and converting a plant from C3 to C4 would involve a rearrangement of cellular structures within the leaves and more efficient expression of various enzymes related to the photosynthetic process.“ Verlockend klingen die Ankündigungen von bis zu 50 Prozent Mehrertrag den die Forscher in Aussicht stellen. Ihr Zeil erreicht haben wollen die Forscher in 12 Jahren. Gefördert werden ihre Unternehmungen von der Bill & Melinda Gates Stiftung. Die Förderung allein für die nächste, dritte Phase beträgt laut Angaben des Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie, das ebenfalls beteiligt ist, gut 6,4 Mio Euro.
10.12.2015
Von: mn