Messwerte fehlen, aber das Wasser ist gut

Mit einer Onlinepetition will die Qualitätsgemeinschaft für nachhaltige Düngung und Ressourcenschutz (QDR) die Novellierung der Düngeverordnung stoppen. Zur Begründung führt die QDR an, die von der Bundesregierung verfassten Nitratberichte seien untauglich. Zum einen würde gezielt nur eine Auswahl der schlechtesten Messergebnisse aufgenommen und zur EU-Kommission nach Brüssel geschickt. Zum anderen sei das Netz der Messstellen viel zu gering. Auch die QDR, die keine eigenen Messstellen betreibt, ist auf die offiziellen Daten angewiesen. Der Verband kommt dennoch zu dem Schluss: „Würden hingegen repräsentative Messwerte zugrunde gelegt, sei die Qualität des Grundwassers in Deutschland nicht die zweitschlechteste in der EU, sondern sogar besser als der europäische Durchschnitt.“ Im Gegensatz dazu die Erkenntnisse beispielsweise in Nordrhein-Westfalen: „Das Grundwasser in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Der Bericht „Nitrat im Grundwasser“ zeigt, dass in den landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten im Norden und Westen von NRW die Nitratkonzentrationen seit über 20 Jahren gleichbleibend hoch oder steigend sind. Davon betroffen sind rund 40 Prozent der Grundwasserkörper, aus denen ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist“, so das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
10.12.2015
Von: mn