Den Unterboden im Visier

Eigentlich ist es die Sache der Pflanzen, mit ihren Wurzeln in die tieferen Bodenschichten vorzudringen, um Nährstoffe und Wasser zu erschließen. Wurzelbilder zeigen, dass Weizen seine Wurzeln bis in über 2 Meter Tiefe wachsen lässt. Luzerne übertrifft dies bei weitem und bildet Wurzeln bis in über 4 Meter Tiefe. Ganz von alleine machen das die Pflanzen: allerdings nur dann, wenn man sie nicht züchterisch dahingehend bearbeitet, dass sie ihre ganzen Nährstoffe in den oberen Bodenschichten, dem Pflughorizont, bekommen. Genau dies aber haben die Intensivierung, und der Einsatz von Mineraldüngern mit sich gebracht. Zeit für die Forschung aktiv zu werden. Im Projekt Soil3 soll deshalb nun der Unterboden für die Pflanzen durch eine „Heterogenisierung der tieferen Bodenschichten“ mittels spezieller landwirtschaftlicher Maschinen erschlossen werden. Im Zuge der Klimaerwärmung, so eine Begründung für das Forschungsprojekt, wird der Unterboden nach Annahmen der Forscher erheblich an Bedeutung gewinnen, da die darüber liegenden Bodenhorizonte dann zunehmend von Austrocknung betroffen sein werden. Soil3 wird mit 4,2 Mio. Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert.
10.12.2015
Von: mn