Über 69.000 Einsprüche gegen Gentechnik

Am 24. September veröffentlichte die EU-Kommission erste Vorschläge für eine mögliche Gesetzesinitiative mit dem Ziel der Deregulierung (oder abgeschwächte Regulierung) neuer Gentechnik-Verfahren. Würde die EU-Kommission mit ihren Vorschlägen durchkommen, würde für einen Großteil neuer Gentechnik-Pflanzen wichtige Prinzipien der EU-Gentechnikregulierung und das in der EU verankerte Vorsorgeprinzip ausgehebelt. Der erste Schritt einer EU-Gesetzesinitiative beinhaltet auch eine kurzzeitige öffentliche Konsultation, bei der EU-Bürger:innen die Möglichkeit haben, der Kommission ihre Meinung zu sagen. In der Regel sind solche Konsultationen wenig bekannt, deshalb haben Organisationen in verschiedenen Mitgliedstaaten Europas ihre Mitglieder & befreundete Verbände über die Vorhaben der EU-Kommission informiert. Erfreulicherweise gab es über 69.000 (!) Mitteilungen an die EU-Kommission – mit der Aufforderung, die neuen Gentechniken weiterhin durch das EU-Gentechnikrecht zu regulieren. „Das zeigt, dass die Bürger:innen der EU ein Mitspracherecht haben wollen, wenn es um die Weichen für die Zukunft unserer Ernährung geht. Eine Regulierung auch der neuen Gentechnik ist der effizienteste Weg eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung sicherzustellen und damit Wahlfreiheit für die gesamte Erzeuger:innen-Kette, vom Saatgut bis zum Teller. Jetzt ist die Kommission gefordert diese kritischen Einsprüche auch zu berücksichtigen,“ so Annemarie Volling, Gentechnik-Expertin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).