Greenpeace verleiht Edeka die „Goldene Kotzwurst 2021“

Während Händler wie Aldi und Rewe angekündigt haben, ab 2030 nur noch Frischfleisch der besseren Haltungsformen 3 und 4 anzubieten, weigert sich der Edeka-Konzern, einen Zeitplan für den Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 vorzulegen, deren zugrundliegenden Haltungsbedingungen nach Ansicht von Greenpeace gegen geltendes Tierschutzrecht verstoßen. Mit Verweis darauf hat Greenpeace gemeinsam mit der Influencerin Marie von den Benken die „Goldene Kotzwurst 2021“ an Edeka verliehen. Edeka weist die Greenpeace-Vorwürfe zurück und kündigt kurzfristiges Handeln an. „Der Umbau der Tierhaltung hin zum mehr Tier- und Klimaschutz ist unumgänglich“, sagt Stephanie Töwe, Agrarexpertin von Greenpeace. „Auch Unternehmen wie Edeka müssen dafür sorgen, dass die Lebensgrundlagen für künftige Generationen erhalten bleiben. Die Entscheidungsträger von Edeka müssen Billigfleisch zügig aus dem Sortiment nehmen.” Deutschlands umsatzstärkste Supermarktkette bekommt laut Greenpeace den Preis für besondere Unverdienste beim Klima- und Tierschutz. „Edeka hat überwiegend Billigfleisch im Angebot, für das Tiere leiden müssen. Billigfleisch heizt zu dem die Klimakrise an. Ich fordere Edeka auf, anderen Supermarktketten zu folgen und endlich Verantwortung für Tiere und Umwelt zu übernehmen“, sagt von den Benken. Greenpeace: Edeka kann sich schwer von Billigfleisch trennen
Die industrielle Tierhaltung trägt nach Ansicgt von Greenpeace maßgeblich zur Klimakrise bei. Edeka besitzt sieben eigene Fleischwerke. „Wer Umweltschutz ernst nimmt, produziert keine Lebensmittel, die derart zerstörerisch für Mensch, Tier und Umwelt sind wie Fleisch aus der industriellen Massenproduktion”, sagt Töwe. Edeka hinkt bei dem Problem Billigfleisch nach Ansicht von Greenpeace schon länger hinterher. Die freiwillige Kennzeichnung der Haltungsform, die Verbraucher:innen zeigt, aus welcher Tierhaltung das Fleisch stammt, führte Edeka als letzter großer Supermarkt ein. Das Unternehmen gebe an, dass sein gesamtes Frischfleisch-Sortiment gekennzeichnet ist. Doch in vielen Märkten finden Kund:innen laut der Umweltschutzorganisation sowohl im SB-Bereich also auch an der Fleischtheke immer noch Ware ohne jede Kennzeichnung. Edeka weist laut der Lebensmittelzeitung (LZ) die Greenpeace-Vorwürfe zurück: "Die Verbesserung des Tierwohls ist uns seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Daher begrüßen wir die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen von Nutztieren in Deutschland und treiben diese Entwicklung aktiv mit voran." Edeka plane, "bereits kurzfristig" auf die Haltungsstufe 1 bei Frischfleisch zu verzichten, heißt es laut LZ in einer Stellungnahme. "Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Landwirtschaft erarbeiten wir dazu aktuell die konkreten Details." Der Anteil der Haltungsstufen 3 und 4 in den kommenden Jahren "weiter massiv ausgebaut" werden.
28.08.2021
Von: FebL/PM

Die Umweltschützer:innen präsentierten gemeinsam mit der Influencerin Marie von den Benken (li.) den Pokal vor der Edeka-Zentrale in Hamburg auf einem 1,20 Meter hohen Sockel: in Form einer goldenen Wurst mit Gesicht, die sich übergibt. Foto: Greenpeace