Biokreis: Neuer Standard 'Generationengerechtigkeit' für regional & fair-Zertifizierung

Der ökologische Anbauverband Biokreis hat seine Richtlinien für seine regional & fair-Zertifizierung nach eigenen Angaben umfassend überarbeitet und will damit mithilfe eines Punktesystems den Ökolandbau gerecht gestalten, auch für kommende Generationen. Die regional & fair-Zertifizierung ist ein freiwilliger Standard, den Mitglieder im Biokreis zusätzlich zu den Biokreis-Richtlinien erfüllen können. Er steht Unternehmen aus Gastronomie, Verarbeitung und Handel sowie Imkereien und direktvermarktenden landwirtschaftlichen Betrieben offen. Sie können nach erfolgreich durchlaufener Zertifizierung ihre Produkte als regional & fair ausloben und damit laut Biokreis-Mitteilung ihr überdurchschnittliches Engagement an ihre Kundschaft kommunizieren. Biokreis-Geschäftsführer Josef Brunnbauer: „Als Landwirt weiß ich um den Stellenwert fairer Partnerschaften und die Wertschätzung unserer Heimat. Sie sind Grundlage für eine nachhaltige Existenz bäuerlicher Familienbetriebe. Deshalb gilt es, diese Werte sichtbar zu machen: Ökologie und ein faires Miteinander in der Verantwortung für die Region und für die Menschen, die hier leben.“ Um die Voraussetzungen für die regional & fair-Zertifizierung des Biokreis zu erfüllen, müssen die Unternehmen nachweisen, dass sie ihrer sozialen Verantwortung in besonderer Weise gerecht werden. Grundlage zur Bewertung ist ein Punktesystem. Jedes zertifizierte Unternehmen sammelt mit Maßnahmen aus einem in den Richtlinien aufgeführten Katalog individuell Punkte. Unter dem Aspekt Generationengerechtigkeit gibt es beispielsweise für eine zertifizierte Klimaneutralität nach PAS 2060 zwei Punkte oder für Direktvermarkter bei Geflügel für die Haltung von Zweinutzungsrassen einen Punkt. Faire Partnerschaften, soziale Verantwortung und der gerechte Umgang mit zukünftigen Generationen stehen laut Biokreis im Mittelpunkt der Maßnahmen. Letzter Aspekt ist ein neuer Bestandteil der Richtlinien. Josef Brunnbauer dazu: „In Zeiten der an Wucht zunehmenden Klimakrise müssen wir unsere Verantwortung auch in die Zukunft denken. Wir sind es kommenden Generationen schuldig, unsere heutige Lebensweise enkeltauglich zu gestalten.“ Unternehmen, die sich als regional & fair zertifizieren lassen wollen, müssen daher klimaneutrale Produktionsweisen anstreben und die Vielfalt an Nutztierrassen und samenfesten Sorten in der Landwirtschaft fördern. Insbesondere beim Begriff der Regionalität ist dem Biokreis nach eigenen Angaben eine unmissverständliche und überprüfbare Regelegung oberstes Ziel und Anliegen: Als regional gilt ein Unternehmen dann, wenn es einen festgelegten Anteil der zugelieferten Rohwaren über eine Wegstrecke von nicht mehr als 250 Kilometern bezieht. Der Anteil der regionalen Rohwaren unterscheidet sich je nach Unternehmensform (Direktvermarktung und Imkerei 100 %, Verarbeitung 80 %, Gastronomie 50 %, Handel 35 %).
17.05.2021
Von: FebL/PM

Das neue Logo zur regional & fair-Zertifizierung des Anbauverbands Biokreis.