GAP: Futterpflanzenzüchter mahnen Berücksichtigung von Zwischenfrüchten im nationalen Strategieplan an –auch um Flächenstillegung zu vermeiden

Anlässlich der im Bundeskabinett anstehenden Entscheidungen zum nationalen Strategieplan im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hebt die Abteilung Futterpflanzen im Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) die Bedeutung von Zwischenfrüchten als Alternative zur Flächenstilllegung sowohl im GLÖZ 9 Standard (GLÖZ = Guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand; GLÖZ 9 = Mindestanteil der landwirtschaftlichen Flächen für nichtproduktive Landschaftselemente oder Bereiche) als auch in den ECO-Schemes hervor. „Zwischenfrüchte gehören im Sinne eines effizienten Umwelt- und Ressourcenschutzes in den nationalen Strategieplan. Wir appellieren ausdrücklich an die zuständigen Entscheidungsträger, den Gesetzestext entsprechend zu formulieren“, erklärt Dr. Eike Hupe, Vorsitzender der Abteilung Futterpflanzen im BDP. Gut konzipierter Zwischenfruchtanbau leiste einen erheblichen klimafreundlichen Beitrag durch Bindung von CO2. Weiter würden durch Humusbildung die Bodenfruchtbarkeit sowie die Biodiversität des Bodenlebens deutlich verbessert. Darüber hinaus wird laut Hupe mit Hilfe von Zwischenfrüchten die Wind- und Wassererosion erheblich reduziert sowie die Nährstoffauswaschung signifikant verringert. Hinzu kämen Beiträge zur Insektennahrung, zur biologischen Bekämpfung von Schaderregern und zur Nährstoffversorgung nachfolgender Pflanzenbestände. Eine mögliche Flächenstilllegung im Zusammenhang mit GLÖZ 9 erhöht nach Absicht von Hupe die Importe von Nahrungsmitteln in die EU, die wiederum zur Intensivierung und Flächenausdehnung der Produktion in Drittländern führen. „Umwelt- und Klimaziele müssen global betrachtet und erreicht werden. Würde bei GLÖZ 9 der Anbau von Zwischenfrüchten als Alternative zur Flächenstilllegung zugelassen, wäre die inländische Produktion umwelt- und klimafreundlicher gestaltet und zusätzliche Produktionsausdehnungen in Drittländern minimiert. Auch als ECO Scheme bietet sich der Zwischenfruchtanbau an. Produktionskapazitäten, die zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe beitragen, bleiben so erhalten“, unterstreicht Hupe.