Lebensmittelkonsum in Deutschland verbraucht viele Umweltressourcen im Ausland

Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA) hat untersucht, welche Umweltwirkungen die Ernährungsgewohnheiten in Deutschland haben: Inanspruchnahme vieler Umweltressourcen wie Land und Wasser sowie Freisetzung von Treibhausgasen. So wurde 2016 zur Deckung der Ernährungsgewohnheiten eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von 18,3 Mio. Hektar benötigt - 11,7 Mio. Hektar davon im europäischen und weltweiten Ausland. Der Anteil externen Ackerlandes stieg sogar von 58% (2008) auf 64 %. Große Anbauflächen werden in Frankreich und Brasilien für den deutschen Konsum beansprucht. Aus Frankreich kommen u.a. Salate, Obst, Getreide und Wein. Aus Brasilien Kaffee, Zitrusfrüchte, Fruchtsäfte, Rindfleisch und Soja. Kritisch sieht das UBA den hohen Flächenverbrauch für den Fleischkonsum in Deutschland. Aber auch Kaffee und Kakao seien flächenintensive Produkte. Das UBA thematisiert auch den enormen Wasserverbrauch. Jährlich würden für die Herstellung der hierzulande konsumierten Lebensmittel pro Kopf etwa 1,2 Mio. Liter verbraucht – rund 70 % davon im Ausland. Ein Zehntel des externen Wasserbedarfs stamme aus Ländern mit saisonalem oder andauerndem Wassermangel. Dies beträfe v.a. Früchte, Obst und Gemüse aus Spanien oder der Türkei – aber auch Nordafrika oder Indien. Zudem entfalle gut die Hälfte des mit unserem Lebensmittelverbrauch in Zusammenhang stehenden Treibhausgasausstoßes auf das Ausland.
30.01.2021
Von: av

Die UBA-Studie zeigt, dass der Lebensmittelkonsum in Deutschland viele Umweltressourcen im Ausland verbraucht.