Von der Marwitz: Wald muss von CO2-Abgabe profitieren

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) fordert die Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes. Der Green Deal könne nur gelingen, wenn die Senkenleistung des Waldes nicht mehr umsonst erbracht wird. Gemeinsam mit den Familienbetrieben Land und Forst hat die AGDW die Kampagne „Wald ist Klimaschützer“ gestartet.

Die Forderung nach einer Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes stand im Mittelpunkt der 229. Hauptausschuss-Sitzung, zu der sich die Vorsitzenden der 13 Landesverbände der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) in Berlin trafen. „Die Wälder in Deutschland leisten einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz, diese Leistung muss endlich honoriert werden“, forderte Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. Ab dem kommenden Jahr 2021 werden die CO2-Emissionen der Sektoren Verkehr und Gebäude bepreist, dies hatte die Bundesregierung im Rahmen ihrer Klimaschutzgesetzgebung beschlossen. Die daraus entstehenden Einnahmen sollen in den Energie- und Klimafonds der Bundesregierung fließen. „Da der Ausstoß von CO2 einen Preis erhält, ist es nur konsequent, wenn die Aufnahme von CO2 durch den Wald aus dem Energie- und Klimafonds honoriert wird“, so der AGDW-Präsident. Die Verbandsspitze der AGDW begrüßte daher den Beschluss der jüngsten Agrarministerkonferenz (AMK) im Saarland, die Klimaschutzleistung künftig honorieren zu wollen. Bundesministerin Julia Klöckner sowie zahlreiche Landesminister des Forstressorts hatten sich bei der AMK dafür ausgesprochen. „Dieser Beschluss ist ein gutes Signal“, sagte von der Marwitz. Der Green Deal könne nur gelingen, wenn die Senkenleistung des Waldes nicht mehr umsonst erbracht wird. Um die Klimaschutzleistung der Wälder in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, haben die AGDW – Die Waldeigentümer gemeinsam mit den Familienbetrieben Land und Forst eine Kampagne „Wald ist Klimaschützer“ gestartet. Denn das Cluster Forst und Holz bindet laut AGDW mit über 127 Millionen Tonnen CO2 rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft. Allein 8 Tonnen CO2 speichere ein Hektar Wald im Durchschnitt pro Jahr. Daher steht die Zahl 8 auch im Mittelpunkt der Kampagne. „Angesichts dieser enormen CO2-Speicherleistung unserer Wälder ist es nur gerecht, dass diese Leistung einen Preis erhält“, sagte von der Marwitz. Die AGDW setzt sich nach eigenen Angaben für die Interessen der heute rund zwei Millionen privaten Waldeigentümer in Deutschland sowie des Kommunal- und Körperschaftswaldes ein. Rund die Hälfte des Waldes in Deutschland wird laut AGDW von privaten Eigentümern bewirtschaftet: Von den insgesamt 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 48 Prozent Privatwald. 29 Prozent des Waldes sind Eigentum der Länder, 19 Prozent in der Hand von Kommunen sowie Körperschaften und 4 Prozent gehören dem Bund.
09.10.2020
Von: FebL/PM

Mitglieder der Hauptausschusssitzung der AGDW - Die Waldeigentümer. In der Mitte AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz vor der 8, die für die 8 Tonnen CO2 steht, die laut AGDW ein Hektar Wald im Durchschnitt pro Jahr speichert. Foto: AGDW