Für starke EU-Klimaziele, einen Kohleausstieg bis 2030 und die sozial-ökologische Wende

Zu einem globalen Klimastreik am 25. September ruft die internationale Fridays for Future-Bewegung auf. In Deutschland unterstützt ein breites Bündnis aus zahlreichen Organisationen, Verbänden und Initiativen, zu denen unter anderem Bioland, Demeter, Biokreis, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und die Katholischen Landjugendbewegung gehören, den Aufruf unter dem Motto „Die Klimakrise macht keine Pause!“ und ruft zur Teilnahme an einer der bundesweit mehr als 190 Demonstrationen und Aktionen auf. Gemeinsam fordern sie starke EU-Klimaziele, den Kohleausstieg bis 2030 und eine sozial-ökologische Wende. „Nicht nur die Corona-Krise stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen, sondern erst recht die Klimakrise“, heißt es im Aufruf des Bündnisses. „Hier gilt wie bei Corona: Die Bundesregierung muss auf die Wissenschaft hören und endlich entschlossen handeln.“ Gelegenheit dafür bietet der EU-Gipfel im Oktober, bei dem die EU-Staaten über die Anhebung der europäischen Klimaziele entscheiden. Das Bündnis erwartet von Kanzlerin Merkel, als EU-Ratsvorsitzende dafür zu sorgen, dass die EU-Staaten eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent beschließen. Nur so kann die EU ihren Teil dazu beitragen, dass die Erderhitzung nicht die kritische 1,5-Grad-Schwelle überschreitet. Der Protest richtet sich auch gegen das Kohle-Gesetz der Großen Koalition, das einen Kohleausstieg erst für 2038 vorsieht. „Wer unsere Stimme für die Bundestagswahl im nächsten Jahr will, muss spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen. Für die Energiewende brauchen wir jetzt den massiven Ausbau der Erneuerbaren: auf mindestens 75 Prozent bis 2030“, sind sich die 13 Organisationen im Koordinierungskreis des Bündnises, dem unter anderem BUND, NABU, und WWF sowie deren jeweilige Jugendorganisation angehören, einig. Einen Ausweg aus der Klimakrise bietet ihrer Ansicht nach nur die sozial-ökologische Transformation der gesamten Wirtschaft. Statt Corona-Staatshilfen für klimaschädliche Industrien zu zahlen, gelte es, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu Eckpfeilern aller Investitionen zu machen. „Die klimapolitischen Herausforderungen eröffnen die Chance, Soziales neu zu denken und so mehr Lebensqualität für alle zu schaffen. Wir wollen einen solidarischen Sozialstaat, in dem Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und für alle bezahlbar sind“, heißt es im Aufruf. Die Demonstrationen und Kundgebungen am 25. September sind Corona-konform mit Alltagsmaske und Abstand geplant.