Vion stoppt Produktion im Schlachthof Bad Bramstedt wegen Corona-Infektionen

Die Vion Food Group hat als Vorsichtsmaßnahme die Produktion im Schlachthof Bad Bramstedt vorerst eingestellt, nachdem sich ein Teil der Mitarbeiter in den Bereichen Schlachtung und Zerlegung mit dem Coronavirus infiziert hat. Wie das das Unternehmen weiter mitteilt, hat sich etwa ein Drittel der über einen Subunternehmer beschäftigten Arbeitskräfte infiziert. Die Belegschaft soll daher zunächst in außerplanmäßige Betriebsferien gehen. Die betroffenen Arbeiter seien deutscher, albanischer und rumänischer Nationalität und alle in Deutschland sozial- und krankenversichert. Die Mehrheit der infizierten Beschäftigten lebt laut VION in einer zu Wohnungen umgebauten ehemaligen Bundeswehrkaserne in Kellinghusen (Kreis Steinburg), einige andere Mitarbeiter wohnen privat in den Kreisen Bad Segeberg, Plön, Hamburg und Kiel Für alle getesteten Personen wurde laut einer Mitteilung des zuständigen Kreises Steinberg für 14 Tage eine Quarantäne angeordnet und es erfolgt zweimal täglich ein Monitoring, bei dem die Vitalfunktionen der positiv getesteten Personen überprüft werden. Unterdessen ist die Zahl der Infizierten bei Müller Fleisch in Baden-Württemberg laut Medienberichten inzwischen auf 270 von 1100 Beschäftigen gestiegen. Die Geschäftsführer sprechen angesichts der Situation von der "bisher schwersten Herausforderung" für das Unternehmen. In einer Stellungnahme von Müller Fleisch heißt es: „In den letzten Tagen wurde Müller Fleisch mehrfach gefragt, wie wir die Einhaltung von Quarantänerichtlinien sicherstellen. Uns erschreckt die Vorstellung, dass ein Arbeitgeber Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und Küche sowie Freizeitverhalten seiner Mitarbeiter kontrollieren soll. Er darf das nach aktueller Gesetzeslage und Rechtsprechung auch nicht. Das gilt unabhängig davon, ob es eigene Mitarbeiter oder Fremdfirmenmitarbeiter sind und welche Nationalität diese haben. Zudem gäbe es ohne den Einsatz osteuropäischer Arbeitskräfte in Deutschland erhebliche Lücken in der Lebensmittelversorgung“.