Corona-Krise: Auch gemeinwohlorientierte Organisationen brauchen Unterstützung

Der Deutsche Naturschutzring (DNR), die Klima-Allianz Deutschland und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) appellieren in einem offenen Brief an die Bundesregierung, sich für ein Bund-Länder-Hilfsprogramm für gemeinwohlorientierte Nichtregierungsorganisationen einzusetzen. „Neben Hilfen für private Unternehmen und freiberuflich Tätige sind gezielte Maßnahmen zur Unterstützung gemeinwohlorientierter Organisationen und Verbände notwendig“, heißt es in dem offenen Brief. Die Bundesregierung müsse sicherstellen, dass auch die Nichtregierungsorganisationen (NRO) Zugang zu den wirtschaftlichen Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld, Erstattung von Lohnfortzahlungen und Liquiditätshilfen haben. Mit Blick auf bestehende Fördervereinbarungen benötigen die Verbände mehr Flexibilität, um Projekte im Bereich Soziales, Umwelt, Klima, Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe an die veränderten Rahmenbedingungen und neuen Herausforderungen anzupassen. Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO: „Die Corona-Pandemie stellt Entwicklungs- und humanitäre Organisationen vor teilweise existentielle Probleme. Gleichzeitig sehen sie sich neuen Herausforderungen gegenüber. Sie müssen dynamisch auf die Krise reagieren und ihre Projektmaßnahmen anpassen. Wir brauchen daher Unterstützungsmaßnahmen für NRO, damit sie selbst diese schwierige Zeit unbeschadet überstehen und weiterhin die international noch dringender gewordene Zusammenarbeit leisten können.“ Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des DNR: „Die Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände leisten auch unter den aktuell erschwerten Bedingungen einen unerlässlichen Beitrag zum Gemeinwohl. Viele Verbände sind akut unter finanziellen Druck geraten und brauchen jetzt Unterstützung, um ihre Aufgaben weiter zu erfüllen. Ein starkes Hilfsprogramm zum Schutz der Zivilgesellschaft ist daher notwendig, um ihre gemeinnützige Arbeit nicht nur während, sondern auch nach der Corona-Krise fortsetzen zu können.“ Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland: „Es zeichnet sich bereits ab, dass bei unseren Mitgliedsorganisationen Spenden und Fördermittel wegbrechen. Dies könnte vor allem im kommenden Jahr zu großen Finanzierungsproblemen führen. Organisationen, die sich über Projektmittel finanzieren, stehen vor der Frage, was passiert, wenn sie die Projektziele durch die Corona-Krise nicht einhalten können. Für viele Organisationen ist es daher jetzt überlebenswichtig, Projektgelder flexibel einsetzen zu können. Wo das nicht funktioniert, bitten wir den Staat, mit unbürokratischen Hilfen den Fortbestand ihres Engagements zu sichern.“ Der über 130 Mitgliedsorganisationen zählenden Klima-Allianz gehören aus dem Agrarbereich beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Bioland und Naturland an.
02.04.2020
Von: FebL/PM