Auch Aldi im Einsatz gegen das Kükentöten

Nachdem kürzlich die Rewe Group für sich in Anspruch genommen hat, „Vorreiter“ beim Einsatz für das Beenden des Kükentötens zu sein, legt nun Aldi nach. Aldi Nord und Aldi Süd verkünden das Ziel, bis 2022 deutschlandweit die gesamten Lieferketten für ihre Boden-, Freiland- und Bio-Eier umzustellen. „Wir sind die ersten Händler, die das Kükentöten in der Breite abschaffen. Mit unserem Vorstoß möchten wir diesem verständlicher Weise oft kritisierten Vorgehen ein Ende setzen“, so Simon Gelzer, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd. Damit die Discounter ihr Vorhaben schnellstmöglich in die Breite tragen können, stehen sie nach eigenen Angaben im Austausch mit langjährigen Partnern und verschiedenen Verfahrensentwicklern, wie dem Biotech-Unternehmen PLANTON. Mit Hilfe des laut Aldi-Mitteilung „einzigartigen genanalytischen Verfahrens von PLANTON“ kann durch ein winziges Loch im Ei das Geschlecht am neunten Bruttag bestimmt werden. So müssen die männlichen Eier nicht erst ausgebrütet werden. Aktuell arbeiten die Entwickler laut Aldi unter Hochdruck daran, die bereits praxistaugliche Technologie zur Serienreife weiterzuentwickeln, um diese auch anderen Marktteilnehmern zur Verfügung stellen zu können. Ab Ende 2020 sollen Aldi-Kunden die ersten Eier kaufen können, für deren Produktion die neue Methode zum Einsatz kommt. Zudem beziehen Aldi Nord und Aldi Süd einen Teil ihrer Eier aus dem „Bruderhahn-Projekt“. Die Unternehmen bieten bereits seit 2017 in vielen Filialen „Henne & Hahn“-Eier aus Bodenhaltung an. Die sogenannten „Bruderhähne“ stammen von Legehennen, deren männliche Geschwister als Masthähne aufgezogen werden. Genau wie die Hennen erhalten sie Beschäftigungsmaterial und gentechnikfreies Futter. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat die Ankündigung von Aldi begrüßt. Sie selber hatte allerdings schon für 2021 den flächendeckenden Ausstieg aus dem Kükentöten verkündet und auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hatte sich diesem Ausstiegs-Zeitpunkt (Ende 2021) angeschlossen.