Programm „Vielfältige Ackerkulturen“ kommt sehr gut an

„Landwirtinnen und Landwirte nehmen unser neues Förderprogramm ‚Vielfältige Ackerkulturen‘ sehr gut an. Im Haushalt 2020 stehen dafür 10 Millionen Euro bereit“, teilt Priska Hinz, Landwirtschaftsministerin in Hessen, mit. Auf knapp einem Fünftel der hessischen Ackerflächen werden laut der Ministerin ab nächstem Jahr Landwirtinnen und Landwirte mindestens fünf Kulturen - davon eine Eiweißpflanze - anbauen. „Wir unterstützen sie finanziell dabei, denn damit wird auf natürliche Weise Pflanzengesundheit und Biodiversität gefördert“, sagt Hinz. „Eine gut gestaltete Fruchtfolge vermindert Pflanzenkrankheiten und schützt vor Schädlingen. So kann der Einsatz von Pflanzenschutzmittel reduziert werden. Eiweißkulturen müssen außerdem deutlich weniger gedüngt werden und reichern Stickstoff im Boden an, sodass auch der Einsatz von Stickstoffdünger deutlich verringert werden kann. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz unsere Böden und Gewässer. Blühende Leguminosen bieten außerdem eine Nahrungsgrundlage für Insekten“, ergänzt die Ministerin. Neben dem Boden- und dem Gewässerschutz trage das Programm ebenfalls zum Klimaschutz bei: Denn der heimische Eiweißpflanzenanbau werde damit gefördert. Derzeit wird ein großer Teil des Bedarfs an Eiweißpflanzen, vor allem Soja, durch Importe aus Südamerika abgedeckt. Dort wird für den Sojaanbau Regenwald zerstört, gleichzeitig werden durch den Export nach Europa Treibhausgase ausgestoßen. „Eiweißpflanzen reichern außerdem viel Stickstoff an, dadurch entsteht mehr Humus, der wiederum CO2 bindet“, erklärt Hinz. Mit dem Programm kann sich der Eiweißpflanzenanbau in Hessen im nächsten Jahr voraussichtlich verdoppeln. „940 Betriebe werden ab dem kommenden Jahr auf 85.000 Hektar vielfältige Kulturen anbauen. Unsere Erwartungen wurden damit weit übertroffen. Die Eiweißpflanzen wie beispielweise Erbsen, Bohnen, Sojabohnen, Lupine und Linsen müssen mindestens 10 Prozent des Ackerlands des Betriebs ausmachen. Ich freue mich sehr darüber, dass das Förderprogramm der ‚Vielfältigen Ackerkulturen‘ so gut von den Landwirtinnen und Landwirten angenommen wurde,“ sagte Priska. Für die nun beantragten Flächen stehen 15 Millionen Fördermittel aus dem Haushalt 2019 bereit. Für das Jahr 2020 hat die Landesregierung weitere 10 Millionen Euro für die „Vielfältigen Ackerkulturen“ zur Verfügung gestellt. Das Programm wird im Rahmen des Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM) angeboten. Für das gesamte HALM Programm ist aktuell eine jährliche Fördersumme von 54 Millionen Euro gebunden. In den vergangenen Jahren hat eine steigende Zahl von konventionellen Betrieben die 19 verschiedenen Förderprogramme für besonders umwelt- und klimaschutzgerechte Methoden genutzt. So legen Landwirtinnen und Landwirte auf ihren Ackerflächen vermehrt ein- und mehrjährige Blühflächen an, sorgen für Gewässer- und Erosionsschutzstreifen oder setzen kein Dünge- oder Pflanzenschutzmittel auf ihrem Grünland ein. Am Programm „Vielfältige Ackerkulturen“ nehmen 66 Prozent konventionell und 34 Prozent ökologisch wirtschaftende Betriebe teil. „Wir fördern den Ökolandbau in Hessen, bieten aber gleichzeitig konventionellen Betrieben Unterstützung an, wenn sie umweltschonendere Methoden der Bewirtschaftung anwenden. Hierfür ist das Programm ‚Vielfältige Ackerkulturen‘ ein gutes Beispiel. Das Programm kann so auch als Brücke zum Ökolandbau dienen, weil sich die Betriebe dadurch an die ackerbaulichen Herausforderungen herantasten, die auch für den Ökolandbau wichtig sind“, sagte Hinz abschließend.
23.11.2019
Von: FebL/PM

Hessen fördert unter anderem den Anbau von Eiweißpflanzen wie der Ackerbohne. Foto: FebL