Ostendorff: Tierzahlen müssen runter

Die Bundesregierung plant im Rahmen ihrer Aktivitäten für mehr Tierwohl kein Förderprogramm zur Abstockung von Tierbeständen. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Michael Stübgen, auf schriftliche Fragen des Agrarsprechers von Bündnis90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, mitgeteilt, wie mehrere Medien unter Berufung auf eine Meldung von Agra Europe schreiben. In seiner Antwort kündigt der CDU-Politiker demnach zugleich an, dass ab 2020 die Förderung von Umbau- und Ausbaumaßnahmen sowie von Modernisierungsmaßnahmen für mehr Tierwohl im Rahmen des Agrarinvestitionsprogramms (AFP) ausgeweitet werde. Geprüft werde derzeit die Umsetzung des im Koalitionsvertrag vorgesehenen Bestandsschutzes für genehmigte Tierhaltungsanlagen bei Änderungen zu Tierwohlzwecken. Wie aus der Antwort Stübgens weiter hervorgehe, lässt die Regierung derzeit die Emissionen von Ammoniak und klimawirksamen Gasen aus verschiedenen Tierhaltungsverfahren an unterschiedlichen Standorten in Deutschland untersuchen. Die Ergebnisse sollen künftig im Hinblick auf die Genehmigungsverfahren genutzt werden. Nach Ansicht von Ostendorff ist bei der Union „kein Wille da, die Tierhaltung in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“. Ein Weiter-so in der Tierhaltung sei jedoch keine Option. „Damit die Schweinehaltung ökologisch verträglicher wird, muss die Zahl der gehaltenen Tiere runter“, so der Grünen-Politiker. Erforderlich sei eine Strategie, mit der eine standortangepasste Tierhaltung aktiv gefördert werde. Kritisch bewertet Ostendorff die Rolle von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Die Ministerin spiele sich in Sonntagsreden als „Bauernversteherin“ auf, lasse die Landwirte jedoch im Regen stehen, „wenn's ums Geld geht“.
07.10.2019
Von: FebL

Der grüne Friedrich Ostendorff fordert einen Abbau der Tierbestände. Foto: Ostendorff