Sei kein Frosch, keine Angst vor existenzsichernden Kakaopreisen!

Wer im Supermarkt Schokolade mit dem grünen Frosch der Rainforest Alliance kauft, geht davon aus, dass der Kakao in der Schokoladentafel nachhaltig ist. Doch das stimmt nach Ansicht der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA so nicht: „Denn die Mehrheit der Kakaobauern und -bäuerinnen, die für die Rainforest Alliance arbeiten, lebt unterhalb der Armutsgrenze! Und damit nicht genug: Fällt der Kakaopreis, sinken ihre Einnahmen. Sie sind den ständigen Preisschwankungen auf dem Weltmarkt schutzlos ausgeliefert. Dabei schuften sie jeden Tag hart, um die Anforderungen der Rainforest Alliance zu erfüllen. Das ist nicht fair“, erklärt INKOTA. Dabei könnte die Rainforest Alliance nach Ansicht von INKOTA die Bäuerinnen und Bauern vor Preisschwankungen schützen und ihnen einen Weg aus der Armut ermöglichen, indem sie einen existenzsichernden Mindestpreis für Kakao garantiert. Doch der Geschäftsführer Han de Groot zögere noch. „Die Angst ist offensichtlich groß, dass Kakao- und Schokoladenunternehmen nicht bereit sind, höhere Preise für Kakao zu zahlen – und dann lieber auf den grünen Frosch als Siegel verzichten. Doch das lassen wir der Rainforest Alliance nicht durchgehen: Wer wirklich nachhaltig sein will, muss mutig vorangehen“, fordert INKOTA. Andere Kakao-Zertifizierer gehen laut INKOTA schon jetzt mit gutem Beispiel in der Preisfrage voran: Fairtrade wird seinen Kakao-Mindestpreis zum Oktober 2019 auf 2.400 US-Dollar pro Tonne erhöhen. Auch wenn das noch kein existenzsichernder Mindestpreis ist, ist es ein Schritt in die richtige Richtung. “Für die Rainforest Alliance gibt es also keine Ausreden mehr: Sie müssen nun dem Beispiel von Fairtrade folgen, statt einen Unterbietungswettlauf zwischen den Standards anzuheizen“, heißt es bei INKOTA. Im Augenblick entwickelt die Rainforest Alliance neue Vorgaben für die Vergabe ihres Siegels. Bis Ende des Jahres soll entschieden werden, ob darin Mindestpreise aufgenommen werden – oder nicht. Das hängt für INKOTA auch vom Engagement der SchokoladenliebhaberInnen ab: „Nur wenn jetzt viele SchokoladenliebhaberInnen mitmachen und sagen, was sie von einem Nachhaltigkeitssiegel erwarten, können wir es schaffen, Han de Groot zu überzeugen und endlich faire Preise für die Kakaobauern und -bäuerinnen sichern“. Und das Mitmachen ist unter anderem im Rahmen der Kampagne Make Chocolate Fair möglich, indem eine E-Mail an Han de Groot gesendet und dieser aufgefordert wird, dafür zu sorgen, dass Kakaobäuerinnen und -bauern endlich einen Lohn zum Leben bekommen!
24.08.2019
Von: FebL