Flächendeckend Ökolandbau ohne Diskussion über groß und klein

„Ich mag diese Diskussion über groß und klein gar nicht. Ich bin der Meinung, dass es darauf ankommt, was man aus seinem Betrieb macht“, erklärt Stephanie Strotdrees, Bioland-Vizepräsidentin, in einem Interview in der Unabhängigen Bauernstimme auf die Frage, ob die Öffnung ihres Verbandes gegenüber dem Discounter Lidl vor allem für mittlere und kleine Biobetriebe zu einem Bumerang werden könnte, der ihre Existenz bedroht. Als Schutz vor der Macht des Discounters habe Bioland sich von Oxfarm und verschiedenen Anwälten beraten lassen und im Vertrag Fair-Play-Regeln und sieben Mindestkriterien festgeschrieben sowie eine Ombudsstelle eingerichtet. Ferner „schützt“ jetzt auch die Verwendung der Marke Bioland in der Werbung, „weil die Kooperation in der medialen Öffentlichkeit stark beobachtet wird“. Gefragt nach Bestrebungen zur Stärkung der Erzeuger-Seite erklärt die Bioland-Vizepräsidentin: „Natürlich gilt es jetzt auch neue Vermarktungsstrukturen aufzubauen. Wir wollen in jedem Fall die Erzeugergemeinschaften stärken. Das, was bei der Milch mit den Milcherzeugergemeinschaften (MEG) schon gut läuft, wollen wir ausbauen und auch in anderen Bereichen voranbringen. Ein zentraler Punkt sind dabei auskömmliche Erzeugerpreise, das ist auch mit Lidl vertraglich festgehalten“. Bioland wolle einen flächendeckenden Ökolandbau hinbekommen „und nicht nur unseren kleinen Markt sichern“. Mit dieser Kooperation habe sich der Verband „eines der größten Handelsunternehmen vorgenommen“ und will „dem aus bäuerlicher Sicht etwas entgegensetzen“. Das vollständige Interview ist nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der Unabhängigen Bauernstimme.
03.03.2019
Von: FebL/Bauernstimme

Die Kooperation von Bioland und Lidl war auch Thema auf der "Wir haben es satt"-Demo im Januar in Berlin. Foto: FebL