Äpfel neu gezüchtet

Es gibt so viele Sorten. Alte Sorten, die nur noch die „Alten“ oder Spezialisten mit Namen kennen. Äpfeln, die nach Ananas schmecken, die erst im Januar im Keller richtig reif geworden sind und jene die man schon Anfang August genießen kann. Der Erwerbsobstanbau braucht aber nicht Vielfalt sondern Masse. Und wurden immer wieder sogenannte Massenträger bei neuen Züchtungen Eingekreuzt. Golden Delicious oder Cox Orange. Sie haben aber auch ihre Krankheitsanfälligkeit in die Zuchtlinien hineingetragen. Immer weiter steigender Einsatz vor allem von Fungiziden war die Folge. Weil nur so die von Handel geforderten makellosen Früchte ohne Schorfflecken und möglichst immer dem gleichen Geschmack angeboten werden konnten. Inzwischen sind die Verbraucher und dann auch der Handel sensibler geworden. Pestizidnachweise in Obst sind kein gutes Verkaufsargument. Die Züchtungsindustrie bietet neue Sorten mit zum Teil durch gentechnische Verfahren eingeschleusten Resistenzgenen. 17 solcher Resistenzen gibt es. Alle sind nur auf einem Gen lokalisiert und so die Erfahrungen aus der Praxis von Pilzen durch Veränderungen relativ schnell zu überwinden. Auf dem Zusammenspiel mehreren Gene beruhende (polygenetische) Resistenzen hingegen haben diesen Nachteil nicht. Um sie zu erzeugen muss man aber klassischen Züchtungsarbeit leisten und nicht die schnell Abkürzung der Gentechnik nutzen. Lesen sie mehr zu Apfelzucht und neuen Gentechniken in der neuen Ausgabe der unabhängigen Bauernstimme
27.09.2018

Austausch im Zuchtgarten Foto: Sattler