Die Politik gehört an die Seite der Milcherzeuger

Zu einem „Verbändegespräch Milch“ mit Vertretern der Milchwirtschaft kommt es morgen in Berlin. Ihre Teilnahme hat auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigt. Dazu erklärt Ottmar Ilchmann, Milchsprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL): "Während der Getreidepreis auf die lange Trockenheit und entsprechend geringeren Erzeugungsmengen nun schnell reagiert hat, halten die Molkereien still, ganz besonders auch die größte Genossenschaftsmolkerei Deutsches Milchkontor (DMK). Dabei geht die Anlieferungsmenge schon seit Wochen zurück, viele gehen schon an die Futtergrundlage für den kommenden Herbst und Winter. Deshalb ist es höchste Zeit, dass die Molkereien den Milcherzeugern nun schnellstens ein höheres Milchgeld auszahlen. Die Bereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher ist da, wenn das Geld bei den Bauern ankommt. Für die Runde bei Bundesministerin Klöckner ist das aktuelle Verhalten der Molkereien ein weiterer Beleg dafür, dass hier der Markt nicht funktioniert. Der Bund sollte sich an die Seite der Milcherzeuger stellen und dafür Sorgen, dass die Marktpartner nicht auf ihre Kosten handeln", so Ilchmann.

Den Umgang der "Marktpartner" mit den Folgen der Dürre für die Bauern und Bäuerinnen illustriert folgendes Beispiel: Zur DMK Gruppe gehört auch die von der Schließung bedrohte Molkerei in Bergen auf Rügen. Deren Verkaufsschlager und gleichzeitig nach den eigenen Worten beliebtester Camembert Deutschlands, der Rügener Badejunge, wird in dieser Woche vom „Marktpartner“ real nicht etwa mit einem „Dürre-Solidaritätszuschlag“ zugunsten der Milcherzeuger verkauft, sondern im Sonderangebot 25 Prozent unter Normalpreis.

20.08.2018
Von: FebL

Den aus der DMK Gruppe stammenden Rügener Badejungen gibt es in dieser Woche nicht etwa zum "Dürre-Solidaritätspreis" zugunsten der Milcherzeuger sondern im Sonderangebot bei real. Foto: FebL