US-Gericht sieht Risiko für Krebserkrankung durch Glyphosat

Das erst kürzlich vom Bayer-Konzern übernommene Chemieunternehmen Monsanto ist in einem Prozess um die Folgen des Einsatzes des Wirkstoffs Glyphosat in den USA zu einer Zahlung von 289 Millionen Dollar (ca. 250 Mio. Euro) an den Krebspatienten Dewayne Johnson verurteilt worden. In dem Urteil heißt es, dass Monsanto die Nutzer der genannten Pestizide nicht ausreichend vor den Risiken der Mittel gewarnt habe und spricht in diesem Zusammenhang von „Heimtücke“. Bayer und Monsanto weisen einen Zusammenhang von Krebs und dem Einsatz ihrer Mittel zurück. Monsanto hat Berufung gegen das Urteil angekündigt. „Die AbL fordert Monsanto und Bayer auf, endlich Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Wirkstoffe und Pestizide - sei es Glyphosat oder Dicamba - zu übernehmen, statt die Risiken klein zu reden und abzuwälzen. Auch die Bundesregierung ist gefordert die Pestizidzulassungen zu verschärfen. Sie müssen neben dem eigentlichen Wirkstoff auch das Mittel an sich prüfen und Kombinationswirkungen. Die unverständliche 5-jährige Glyphosat-Verlängerung muss zu einem Ausstieg führen. Stattdessen muss ein ressourcen- und umweltschonender Ackerbau gefördert werden, mit weiten Fruchtfolgen, Leguminosenanbau, vielfältiger Flächenstruktur, bodenschonender Bearbeitung, Verzicht auf Totalherbizide etc.,“ so der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Georg Janßen. Das Urteil im Fall Johnson ist das erste seiner Art und könnte laut Medienberichten erst der Anfang einer großen Klagewelle und wegweisend für weitere Klagen gegen Monsanto/Bayer sein. Demnach sieht sich Monsanto bereits jetzt mit mehr als 4000-5000 ähnlichen Klagen konfrontiert, wobei Hunderte von Klagen bereits zugelassen seien.
13.08.2018
Von: FebL

Weltweit wird gegen Glyphosat protestiert, so wie hier durch Mitglieder des NGO-Bündnisses "Stop Glyphosat" auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Foto: Michiel Wijnbergh / Greenpeace