Kritik aus den eigenen Reihen an DBV-Milliarden-Forderung

“Der BVNON und das Landvolk Niedersachsen können sich der Milliarden- Forderung des DBV nicht anschließen. Vielmehr hätte der Präsident Rukwied diese Gelegenheit nutzen und sich für zukünftig bessere Rahmenbedingungen einsetzen sollen - anstelle der pauschalen Geldforderung. Wir Bauern brauchen jetzt grundlegende Hilfe zur Selbsthilfe”, heißt es in einer Inofmail des Bauernverband Nordostniedersachsen (BVNON) an seine Mitglieder. Wieviel von finanziellen Hilfszusagen übrig bleibe, habe man beim Hochwasser im letzten Jahr gesehen. Nach derselben Richtlinie würde jetzt auch verfahren werden. “Und wie wir alle wissen, gab es wenig Geld für wenige Betriebe (alle Anträge aus Nordostniedersachsen wurden abgelehnt). Diejenigen, die sich glücklich schätzen konnten, aus dem Topf etwas bekommen zu haben, mussten sehr lange auf die Bewilligung warten”, schreibt der BVNON in seiner Mail. In der Bevölkerung werde aber wahrgenommen, die Landwirtschaft hätte erhebliche Hilfszahlungen bekommen, obwohl bei der Masse der Betriebe nichts angekommen sei. “Deshalb sind aus unserer Sicht solche Forderungen sowohl für den Geldbeutel der Landwirte als auch für die öffentliche Wahrnehmung nicht hilfreich”, so der BVNON. Vor diesem Hintegund formuliert der BVNON an seine Mitglieder “deshalb hier unsere zentralen Forderungen, die wir an dieser Stelle nach vorne gestellt hätten:
Wir erwarten daher kurzfristig, dass 80 % der diesjährigen EU- Direktzahlungen bereits zum Oktober bzw. zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausgezahlt werden. Außerdem fordern wir die Aussetzung der Greeningerfüllung, da bei weiterer Trockenheit eine Erfüllung der Greeningauflagen durch bspw. Untersaaten und Zwischenfrüchte nicht möglich sein wird. Die so freiwerdenden Flächen wären für den Anbau von Futterpflanzen geeignet, um auch bei viehhaltenden Betrieben zu einer Entlastung zu führen. Bezüglich der Feldberegnung stehen wir in engem und gutem Kontakt mit den unteren Wasserbehörden.
Weiterhin setzen wir uns dafür ein, dass aufgrund der schlechten Ernte im Bereich Nährstoffvergleich und Düngebilanz für dieses Jahr eine Sonderregelung geschaffen wird. Diese Forderung befreit sie natürlich nicht davon, ihre ordnungsgemäßen Nährstoffvergleiche und Düngebedarfsermittlungen anzufertigen”.
06.08.2018
Von: FebL/Info

Unterschiedliche Vorstellungen zum Umgang mit den Folgen der Dürre. Foto: FebL