Noch weniger Antibiotika verbraucht

Um 53 Prozent haben sich die offiziellen Abgabemengen von Antibiotika durch Tierärzte im Fünfjahreszeitraum 2011-2015 reduziert. Von 1.706 t auf 805 t. Im August war vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit noch eine Reduktion um nur 51 % vermeldet worden. Die jetzige Korrektur hat ihre Ursache in einer fehlerhaften Meldung eines Pharmaunternehmens. Die enormen Reduktionsmengen müssten eigentlich überraschen. Hatten die Tierhalter, allen voran die Betreiber intensiver Schweine- und Geflügelanlagen nicht immer schon einen verhältnismäßigen Einsatz von Antibiotika beteuert. Wie es zur Mengenreduktion kam, wird aber nicht offengelegt. Es könnte ein höhere Wirksamkeit der neuen Antibiotika sein. Die Stall- und Haltungssysteme haben sich nicht geändert. Aber auch die Reduktion des prophylaktische Einsatzes von Antibiotika wäre eine Möglichkeit. In jedem Fall bezeugen die ehemals noch höheren Verbrauchswerte wie arglos mit dem Einsatz von Antibiotika umgegangen wurde. Dass das Problem noch lange nicht entschärft ist, zeigt die Feststellung der Generalsekretärin der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Margaret Chan, die in den durch unsachgemäßen Antibiotikaeinsatz entstehenden Resistenten eine fundamentale Bedrohung der menschlichen Gesundheit sieht. Nach Ansicht des Generalsekretärs der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Dr. José Graziano da Silva, muss auch die Landwirtschaft ihre Teilverantwortung wahrnehmen. Es sei notwendig, den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung zu reduzieren und die Betriebshygiene zu verbessern.
26.09.2016
Von: mn