Die Vorgaben des Handels

In Holland wollen die beiden größten Supermarktketten des Landes den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei Obst, Kartoffeln und Gemüse stark einschränken. Ab 2019 sollen die „28 umweltschädlichsten Pflanzenschutzmittel“ bei den Produkten für diese beiden Ketten nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Zusätzlich sollen Nachhaltigkeitskriterien beim Anbau eingeführt und die Betriebe dementsprechend verpflichtet werden sich zertifizieren zu lassen. Die Unternehmen fordern aber nicht nur sondern wollen auch zusichern, dass sie ab dem Stichtag viel Ware wie möglich aus den Niederlanden und den Grenzgebieten zu Deutschland und Belgien einzukaufen, um die Transportstrecken zum Schutz der Umwelt zu verkürzen. Ausgebaut werden soll auch der Umsatz mit Fair Trade- und Bioprodukten. Den Landwirten stellte der Konzern eine „ehrliche Bezahlung“ aufgrund der nachhaltigeren Produktion in Aussicht. Ganz ähnliche Initiativen gibt es auch in Deutschland, so hat EDEKA zuletzt strengere Regelungen für die Milchviehhaltung der Betreibe gefordert, die für die EDEKA-Eigenmarke produzieren. Prinzipiell scheint es im Interesse der Verbraucher und der Tiere, wenn egal wer in der Produktionskette die kriterien für die Haltungsbedingungen im Sinne der Tiere verbessert. Beachtet werden muss allerdings, dass dies nicht Zulasten der Bauern gehen darf. Die höheren Standards sind in aller Regel mit steigenden Kosten verbunden. Diese müssen Transparent gemacht und an den Kunden weitergegeben oder innerhalb der Produktionskette verteilt werden. Eine Profilierung des Lebensmittelhandels auf Kosten der Urproduktion darf nicht stattfinden auch wenn die hohe Konzentration auf Handelsseite dies möglich macht.
29.08.2016
Von: mn